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Erste Periode. 
die Gegend zwischen den Flüssen Cur und AraxeS, die sich 
beide ins kaspische Meer ergießen, gewesen sey. Hier trat er 
zuerst als Reformator und Gesetzgeber auf; allein er blieb 
hier nicht, sondern ging über das kaspische Meer in die 
demselben östlich gelegenen Länder, nach Bacrr a, dem Wohn¬ 
sitze des Königs Gustasp (eines im Orient gewöhnlichen 
Namens, vielleicht eines ähnlichen KönigStlrelS, wie der der 
Pharaonen in Aegypten), der ihn mit Theilnahme hör¬ 
te, und seine Lehren annahm. Baetra ward daher itzt der 
Hauptsitz seiner Lehre, von wo aus sie wahrend der 
Dauer der bactrischen Monarchie sich über Iran, d. h. über 
das Land zwischen dem InduS und Tigris, schon größten- 
therlö verbreitete, und späterhin zur Staatsreligion des per¬ 
sischen Reiches erhoben wurde, welches eben so, wie das bace 
irische, auf den in Asien gewöhnlich.» Despotismus gegrün¬ 
det war. — Daß aber Baetra der Stammsitz dieser neuen 
Lehre war, erhellt aus dem geographischen Verzeichnisse, das 
im Vend ida t enthalten ist, und sechszehn Hauptprovinzen 
und Hauptörter umschließt, von denen nur die wenigsten 
zweifelhaft sind, die andern aber die Länder an der Ost¬ 
seite des kaspischen Meeres bis zu dem nördli¬ 
chen Indien, mit Einschluß des letztem, in sich begrei- 
« fen, und damals zu dem Reiche des Gustasp gehörten, an 
dessen Hofe Zoroasier lebte. Ausdrücklich werden Bactria, 
Sogdiana,' Aria (Sehistan), Cabul, Lahors u. s. w. 
erwähnt; aber kein Wort findet sich von den eigentlichen 
Hauptprovinzen des persischen Reiches, von Persien und 
Susiana und von den persischen Hauptstädten: Per- 
sepolis, Susa und Babylon, welches bei der Genauig, 
keit jenes geographischen Verzeichnisses nickt würde erklärt 
werden können, wenn Zoroasier erst unter Darius Hystaspis 
ge-
	        
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