Full text: Die alte Geschichte (Theil 1)

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gethanen Forderung, seinem Volke feste Wohsitze einzuräumen. 
Als aber seine Unterhandlungen fruchtlos abliefen, da zog xr, 
heftig erzürnt, zum drittenmal gegen Rom an. Mit stürmender 
Hand drang er während der Nacht in die Stadt und überließ sie 
seinen Gothen zur Plünderung. Die während tausend Jahre 
durch die Raubsucht der Römer aus dep ganzen bekannten Welt 
zusammengebrachten und aufgehäuften Schätze wurden jetzt eine 
Beute seiner Völker. Die Einnahme Roms fällt in das Jahr 
420 nach Ehr., 800 Jahre nach der ersten Verheerung durch 
die Gallier. 
Alarich verließ Rom nach einem Aufenthalte von wenigen 
Tagen. Seine Absicht war, erst Sicilien zu erobern, dann nach 
Afrika überzusetzen. Da ereilte ihn der Tod zu Consenza in 
Unteritalien. Die Gothen betrauerten seinen Tod und bezeugten 
ihr verehrendes Andenken des Helden auf sonderbare Weise. Den 
Fluß Busento, welcher der Stadt vorbeifließt, leiteten sie ab,' 
begruben in dessen Bette Alarich sammt großen Schätzen und 
ließen dann dem Wasser wieder seinen vorigen Lauf, auf daß 
unbekannt bliebe die Stätte, wo der Gothen Held von seinen 
Siegen ruhe, 
rf- 
Die Gothen erwählten zu ihrem Könige den Fürsten 
Athaulf oder Adolf, Schwager des Alarich. Dieser söhnte 
sich mit Honorius aus, verließ (411) mit seinen Gothen das 
ausgesogene Italien, indem er nach Gallien und von da nach 
Spanien überging. In beiden Ländern diesseits und jenseits der 
Pyrenäen wurde von ihm und seinem Nachfolger Wallia ein 
westgothisches Reich gestiftet, dessen Hauptstadt Toulouse war. 
Dieses behauptete sich bis zum Jahre 711, in welchem es durch 
die Araber zerstört wurde. 
Es waren größtentheils deutsche Völker, die sich immer mehr 
in die aufgegebenen römischen Provinzen cheilten und neue Reiche 
stifteten. Auch die Franken, welche bisher am Unterrhein 
wohnten, machten, etwa um 430, große Erwerbungen in Gallien
	        
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