eine neue Kaste errichtet, die Kaste der Dolmetscher. Von nun
an lockte nicht allein die Hoffnung auf Gewinn den Kaufmann,
sondern auch der Ruf von den Wundern im Lande, von der
hohen Weisheit der Priester den Gelehrten dahin.
Sein Sohn Necho (Necao) folgte den Regierungsgrund¬
sätzen seines Vaters. Zur Beförderung des Handels und der
Schiffahrt machte er den Versuch, durch einen Kanal den Nil mit
dem arabischen Meerbusen zu verbinden und veranlaßte phönizische
Seefahrer, Afrika zu umsegeln. Unter ihm erhielt Ägypten eine
Seemacht, die bis dahin gefehlt hatte. Als Eroberer drang er
bis an den Euphrat vor, verlor aber das Gewonnene wieder durch
die unglückliche Schlacht bei Circesium (606) gegen Nebukad-
nezar (Nabuchodonosor), den kriegerischen König von Babylonien.
Unter seinen Nachfolgern sank das Reich mehr und mehr und
wurde endlich, im Jahre 525, eine Beute der Perser. Zwei¬
hundert Jahre lang seufzete Ägypten unter der Herrschaft der Perser,
und suchte sich derselben durch immer erneuerte Empörungen zu
entziehen; allein alle Versuche mißlangen. Im Jahre 331, nach
dem Sturze des Perserreiches, wurde es von Alexander dem Großen
erobert. Nach dessen Tode (321) siel es einem seiner Feldherren,
Ptolemäus, zu, der es wieder zu einem unabhängigen Reiche
erhob, bis es später, unfähig der Macht der Römer zu wider¬
stehen, Provinz des römischen Reiches wurde (30 vor Ehr.).
Fortsetzung der israelitischen Geschichte.
19. Moses. 1500 vor Chr.
In diesem wunderbaren Lande und unter seinen noch wun¬
derbarem Bewohnern lebten jetzt die Kinder Israels. Aber der
gute alte König, welcher den Joseph so erhoben hatte, war be¬
reits gestorben; die folgenden Könige wollten nichts von Joseph
wissen. Die Menge fremden Volkes im Lande schreckte sie; das
Hirtenleben desselben, die eigenthümliche Religion, Alles war
ihnen ein Gräuel. Sie beschlossen daher, es zu unterdrücken.