Full text: Die alte Geschichte (Theil 1)

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K a rav anen genannt, unternommen werden. Noch jetzt ziehen 
in einigen Gegenden Asiens und Afrikas solche Karavanen um¬ 
her. Sie haben oft mehr als tausend Kameele bei sich, welche 
das Gepäck und die Waaren tragen, und welche einzeln hinter 
einander gehen, so daß ein solcher Zug bisweilen ein Meile lang 
ist. Sie reisen der Hitze wegen meistens nur bei Nacht. Der 
gefilmte Himmel ist ihr Wegweiser durch die Wüste. 
So führten sich nun selbst die entferntesten Länder gegen, 
seitig die Erzeugnisse ihres Bodens zu. Völker, die seit den 
ältesten Zeiten getrennt gewesen waren, näherten sich jetzt brüder¬ 
lich wieder gegen einander und theilten sich ihre Erfindungen mit; 
es entstand ein heiteres, geselliges Leben unter den Menschen. Rauhe 
Gegenden wurden geebnet, Straßen angelegt-, Herbergen errichtet, 
Brücken über die Flüße geschlagen, um dem fremden Kaufmanne 
den Zugang so leicht als möglich zu machen. In den Städten 
selbst suchten ihn die Einwohner für die Beschwerden der weiten 
Reise durch manche für Bequemlichkeit und Vergnügen getroffene 
Vorkehrungen aufzuheitern und so seinen Unternehmungsgeist 
immer mehr zu beleben. 
25. Entstehung der Jahrmärkte. 
Um eines großen Absatzes der Waaren gewisser zu sein, 
merkten sich die Kaufleute die besonderen Zeiten, wann die Men¬ 
schen in großen Haufen an einem und demselben Orte zusammen 
zu kommen pflegten. Solches geschah in der Regel an hohen 
feierlichen Festen, an welchen weit und breit die andächtige 
Volksmenge nach der Stadt zu den Tempeln strömte, dort anzu¬ 
beten und zu opfern. Woher dann der Hauptzug des Volkes 
seine Richtung nach dem Tempel nahm, da stand, bis zum Ein¬ 
gänge hin, Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander, 
mit den verschiedenartigsten und buntesten Waaren angefüllt, daß 
es eine Freute war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhöfen der 
Tempel standen oft die Kausieute aus. Wir lesen in den heil. 
Evangelien, daß Christus einst aus dem Tempel des Salomo die
	        
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