342 2S Buch. Das hi stör. Materiale nach Perioden:
»22.
Spanien.
(S. 2te Karte).
1. 2n der rrten Periode hatte Spanien a) hundert
Jahre seine goldene Zeit, b) hundert Jahre des Sinkens
und innern Verfalles, und c) hundert Jahre des Wieder-
erhohlenS und der Aufnahme. Ferdinand V, Katholicus
genannt, wegen seinem Benehmen gegen die Araber, regirte
einige Jahre länger in die i2te Periode hinein, als sein
Zeitgenoß Heinrich VII in England. Nach dem Tode der
Königin Jsabella 01504) brachte der schlaue Ferdinand,
der ausser Spanien und den Balkarischen Inseln, auch Si-
cilien und Sardinien besas, noch das Königreich Neapel,
so wie Ober-Navarra an seine Krone. Der Kardinal
menes, den sogar Richelieu in Vielem als sein Muster nahm,
leistete Spanien durch seine ausnehmende Staatsklugheit
(seit 1495 — 1517), als Minister schazbare Dienste. Er
stirbt ein Jahr nach Ferdinand, noch als Regent von Castilien,
und zwar mit eben so schrecklichem Undanke belohnt, wie Co-
lumbus, der n Jahre früher gestorben. — Rarl I, ein Enkel
Ferdinands V und der Jsabella, folglich Erbe von Spa-
nien, wie von Neapel und Sicilien; desgleichen ein Enkel
von Kaiser Marimilian l, folglich Erbe von Oestreich und
den Niederlanden (reg. v. 1516 — 1556, i 1558); er wurde
A°. 1519 auch deutscher Kaiser, unter dem Namen Karl V;
auch ist Meriko und Peru unter ihm erobert worden. Von
diesem mächtigen Monarchen ist schon oben (§. 117, Nr. 2.)
geredet worden.
2. Ohngeachtet der Theilung, die nach dem Abgänge
dieses Kaisers vorfiel, indem er Oestreich seinem Bruder
Ferdinand I nebst der Kaiserkrone überließ, so ist doch
Spanien unter Philipp II, Karls Sohne und Nachfolger
(von 1556—1598), eines der mächtigsten Reiche in Europa
gewesen, indem er erst die unsäglichen Reichthümer aus
Amerika zu geniesen und anzuwenden anfieng. Aber eben