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Kar! 7. mußte noch einige Zeit sich mit den Engländern 
herumschlagen. Endlich gelang es ihm, sich mit Philipp von 
Burgund zu versöhnen. Jsabcau starb darüber vor Aerger, 
und nachdem Karl Paris eingenommen hatte, wurde er auch 
von den übrigen-Franzosen als König anerkannt. Die Englän¬ 
der verloren in Frankreich eine Stadt nach der andern, bis ih¬ 
nen zuletzt nur noch Calais übrig blieb, welches sie bis ins lGtc 
Jahrhundert behauptet haben. 
Karl isr der erste König gewesen, der eine Art stehender 
Heere errichtete, die nachher eine so große Veränderung in der 
Kriegführung bewirkten. Er starb 1461. 
63. Erfindung des Compaß, deS Schießpulvers und 
der B u ch d r u ck e r k u n st. 
Diese drei so wichtigen Erfindungen fallen zwar keineswegs 
in ein und dieselbe Zeit, mögen aber hier zusammengefaßt 
werden. 
Ehe man den Compaß kannte, befanden sich die Schiffer 
oft »n großer Verlegenheit. Sobald nämlich der Himmel mit 
Wolken bedeckt war, wußten sie nicht, wo sie sich befanden, 
und wohin sie steuern sollten; denn nur die Sterne waren es, 
die ihnen die Richtung anwicsen. Darum mußten sie sich mög¬ 
lichst nahe an die Küsten halten, und dies nöthigte sie theils ztt 
großen Umwegen, theils war es auch sehr gefährlich, weil sie bei 
Stürmen leicht scheiterten. Darum war es eine ungemein wich¬ 
tige Endeckung , daß man bemerkte, eine Nadel, die man mit 
einem Magnetftein bestrich, weise, sobald sie frei liege, immer 
mit der Spitze nach Norden. Wer diese wichtige Erfindung 
machte, ist nicht gewiß. Gewöhnlich schreibt man sie einem 
Bürger in Amalfi, Flavio Gioja, der ums Jahr 1300 lebte, 
zu. Jndeß weiß.man jetzt, daß man sie schon im 12ten Jahr¬ 
hundert gemacht habe. Man machte nun ein Kästchen, welches 
in der Mitte eine Spitze hatte. Auf diese setzte man eine mit 
Magnet bestrichene Nadel so, daß sie sich frei nach allen Seiten 
hin bewegen konnte. Ein solches Kästchen nannte man einen 
Compaß. Nun erst konnten die Schiffer dreist quer über alle
	        
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