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Auch sorgte dieser thätige Kaiser für die Verbesserung der
Sitten und Beschränkung des Luxus. Auf einem der Reichs¬
tage wurde eine Kleiderordnung entworfen, durch welche verbo¬
ten wurde, einen für seinen Stand übertriebenen Aufwand
zu machen, z. B. sollte „der gemeine Baurst-Mann und ar-
beytend Leut, in Stetten oder auf dem Lande, kein Tuch an¬
machen oder tragen, daß die Ele über ein halben Guldin kost.
Ztem soll yettlicher kurtzer Rock oder Mantel in der Lenge ge¬
macht werden, daß er hinden und vorn zymlich und wohl decken
müge." Auch wurden Verordnungen gegeben gegen den gro¬
ßen Luxus bei Hochzeiten und Verlöbnissen.
Ungeachtet dieser und andrer guten Verordnungen wurde
doch auf den Reichstagen nur wenig ausgerichtet, weil Jeder
nur zunächst auf seinen Vortheil bedacht war, und, wenn er
ja etwas zum allgemeinen Besten beisteuern mußte, möglichst
wenig gab. Diese kleinliche Denkungsart zeigte sich besonders,
als die Türken in Ungarn eingefallen, und bis nach Oberöstreich
vorgedrungen waren. Maximilian bat die Fürsten um Bei¬
stand; aber sie machten tausenderlei Schwierigkeiten, und ver¬
schoben die Entscheidung auf einen andern Reichstag, während
die Türken ungehindert das Land verwüsteten, und die Einwoh¬
ner als Sclaven mit fortschleppten. So haben es die Deutschen
fast immer gemacht. Sie überlegten, was zu thun sey, wäh¬
rend der Feind rasch zugriff.
Um die Ordnung besser handhaben zu können, theilte Ma¬
ximilian das Reich in zehn Kreise. Sie hießen: in Norddeutsch¬
land: der obersachsische, der niedersächsische und der weftphäli-
sche; in Mitteldeutschland: der fränkische, oberrheinische, kur¬
rheinische und burgundische; in Süddeutschland: der östreichische,
bajersche und schwäbische. Diese Eintheilung ist bis auf die
neuere Zeit geblieben.
Alle Kriege, welche der Kaiser in Italien und Frankreich
führte, haben ihm nicht so vielen Vortheil verschafft, als eine
Zusammenkunft, welche er in Wien mir dem Könige von Un¬
garn und Böhmen Wladislav hielt. Hier wurde nämlich
eine Vermählung verabredet zwischen Wladislavs einzigem Sohn
Ludwig und des Kaisers Enkelin Maria, mrd zwischen