WladlslavS Tochter Anna und des Kaisers Enkel Ferdi¬ 
nand. Dadurch fielen nach Wladislavs und Ludwigs Tode 
späterhin beide Königreiche an das Haus Oestreich — eine wich¬ 
tige Erwerbung! 
Eine sehr nützliche Einrichtung verdanken wir der Regie¬ 
rung Maximilians— das Poftwesen. Wollte man früher- 
hin an entfernte Bekannte einen Brief senden, so mußte man 
entweder eine Gelegenheit dahin abwarten, oder einen eigenen 
Boten abschicken. Jenes war umständlich und unsicher, dieses 
sehr kostbar. Daher nahmen einige Handelsstädte in Deutsch¬ 
land laufende oder reitende Boten an, welche alle Wochen nach 
einer bestimmten Stadt abgingen, und Briefe dahin besorgten. 
In Frankreich waren 1464 schon Posten eingerichtet. Da schlug 
ein deutscher Edelmann Franz von Taxis, dem Kaiser vor, 
zwischen Brüssel und Wien eine reitende Post anzulegen. Ma¬ 
ximilian willigte ein, und ernannte 1516 den Taxis zum Ge- 
neralpoftmeister. Dabei blieb es lange; denn die deutschen 
Reichsfürsten chatten keine Lust, eigene Posten anzulegen, weil 
diese viel kosteten und wenig einbrachten. Erft unter den fol¬ 
genden Kaisern, seit 1597, wurde das Postwesen mehr ausge¬ 
bildet. Das Generalpostmeifter-Amt blieb in der Familie der 
Taxis erblich. Sie allein hatte das Recht, durch ganz Deutsch¬ 
land Posten einzurichten. Als nachher die Posten einträglicher 
zu werden anfingen, legten die Fürsten in ihren Länder eigene 
Posten an, und verglichen sich darüber mit den Taxis. Da¬ 
durch wurde diese Familie so reich, daß sie nachher in den 
^ Fürstenrang erhoben wurde. 
Maximilian starb 1519 im 60ften Jahre. Die kn seinen 
letzten Jahren angefangene Reformation soll im nächsten Ab¬ 
schnitte im Zusammenhänge erzählt werden.
	        
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