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gab er an, daß er den König gehaßt, weil er den Papst ge¬
täuscht habe, und ein Freund der Hugenotten gewesen sey.
Indessen ist sehr wahrscheinlich, daß die Feinde Heinrichs sich
seiner nur als Werkzeugs bedient hatten; ja manche meinten
selbst, seine eigene Frau, Maria von Medicis, habe darum
gewußt.
Heinrich war erst 56 Jahre alt, und von solcher Gesund¬
heit, daß er ein hohes Älter hätte erreichen können. Noch jetzt
ist sein Andenken in Frankreich gesegnet. Sein Nachfolger war
Ludwig 13., auf welchem keineswegs der Geist seines Vaters
ruhte.
80. Elisabeth von England und Maria Stuart.
Nach Heinrichs 8. Tode 1547 hatte zunächst sein einziger
Sohn Eduard 6., ein zehnjähriger, gutgearteter Knabe, sechs
Jahre lang regiert. Zu seiner Nachfolgerin ernannte dieser die
Johanna Gray, eine Enkeltochter der jüngern Schwester
Heinrichs 8., und überging also Maria, die Tochter Hein¬
richs 8. und der Katharina von Aragonien. Johanna war erst
46 Jahr, und eben so gelehrt und liebenswürdig, als beschei¬
den. Ihr Gemahl war Guilford Dudley (sprich Gilford
Doddli), mit dem sie in der glücklichsten Ehe lebte. Aber ihr
Unglück war, daß sowohl ihr Vater, als ihr Schwiegervater,
beide sehr ehrgeizige Männer, allgemein gehaßt wurden. Sie
saß daher kaum eine Woche auf dem Throne; dann fiel das
Volk der
Maria zu. Johanna, ihr Gemahl, und die Väter bei¬
der mußten das Blutgerüste besteigen, und sie starb mit der
Fassung und Ergebung, welche großen Seelen eigen ist. Unter
Mariens Regierung war England nicht glücklich. Sie hatte
von ihrer Mutter die Vorliebe für den katholischen Glauben
geerbt, verbot sogleich die Ausübung des von ihrem Vater ein¬
geführten Gottesdienstes, und ließ die, welche ihre Religion
nicht wie ein Kleid wechseln wollten, grausam hinrichten. Es
wurden allein 270 Personen verbrannt. Daß sie den stolzen
und herzlosen Philipp 2. von Spanien heirathete, vermehrte den
Haß gegen sie, und als fie nach einer fünfjährigen Regierung