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Das Volkslied: I. Mythisches: Höllenritt; Hexe.
l7- „„Lat weenen in jo Huus, lat weenen
Weller will;
mit den Waterkeerl geist du — weß
mi still!
„„Laß weinen in eurem Hause, laß
weinen wer will:
Mit dem Wasserkerl gehst du! —
nun sei mir still!
is-Laat weenen in jo Huus, laat weenen
wer will:
up't gröne Land nümmer kumst du
meer — weß mi still!""
iS- Laß weinen in eurem Hause, laß weinen
wer will:
aufs grüne Land kehrst du nimmer¬
mehr! — sei nur still!""
is-Na de Floot henin mit sien Roof he
springt,
un nüms uns' moi Jda wedder¬
bringt.
Och, de Ja 's so deep!
(Ausgezeichnet um 1850.)
is-In die Flut hinein mit seinem Raube
er springt,
und niemand unsre schön Jda wieder¬
bringt!
Ach, die Jade ist so tief!
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3. Der Ritt zur Hölle.
(Ostpreußisch.)
i. Es ging ein Mädchen beim Monden-
schein,
um da zu holen Wasser und Wein.
-- Und als sie in den Wald rein kam,
da begegnet sie einem schwarzen Mann.
2- Ach Mädchen, tu dich fürchten nicht,
ich bin der Herr über Berg und Tal.
4- „Bist du der Herr über Berg und Tal,
so mach mit mir, wie dir's gefällt.
s-Da zog er ihr die Ringlein ab,
und macht aus ihr einen schwarzen
Rapp'.
«-Er setzt sich auf den schwarzen Rapp'
und reitet wohl tapfer der Schmiede zu.
7- Ach Goldschmied, lieber Goldschmied
mein,
beschlage mir mein Pferdelein.
8. Den ersten Nagel, den er schlug,
da quoll das Blut wie Menschenblut.
ir- Macht auf und laßt mich schnell herein,
ich bring euch Goldschmieds Töchterlein.
is- „„Bringst du uns Goldschmieds
Töchterlein,
so wollen wir alle deine Diener sein!""
(Aufgezeichnet vor 1877.)
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4. Tie schwarzbraune Hexe. (Andre
Weise.)
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Es blies ein Jäger wol in seinHornall-
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weil bei der Nacht. Und all's was er blies das
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war verlorn. Hopsasasa Fallerallda! Und
s. Den zweiten Nagel, den er schlug,
da streckt das Pferd einen Menschenfuß.
i°. Den dritten Nagel, den er schlug,
da sprach das Pferd: „Vater es ist
genug!"
ii. Und als das Pferd beschlagen war,
da ritt er wohl tapfer der Hölle zu
all's was er blies, das war ver-lorn.
i-Es blies ein Jäger wohl in sein Horn
(alleweil bei der Nacht),
und all's was er blies, das war ver¬
lorn.