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Sultans. Seli'm schickte ihnen die Köpft derer, die zum Ni-
zami Gedid gcrathen hatten, entgegen, und versprach, es sollte
nicht wieder davon die Rede ftyn. Aber nichts half. Da
ging er in das Innerste seines Pallastes, holte seinen Neffen
Mustapha hervor, übergab ihm die Krone, und zog sich in den
Harem zurück, in welchem die Prinzen zu wohnen pflegen.
Mustapha 4. wurde als Sultan anerkannt, hob so¬
gleich den Nizami Gedid auf, und belegte ihn mit einem ewi¬
gen Fluche. Die Ianitscharcn hatten die Freude, daß das
alte Türkenthum ganz wieder hcrgestellt wurde, aber zugleich
riffen auch große Unordnungen ein, die da nie ausbleiben, wo
die, welche gehorchen muffen, fühlen, daß der Herrscher sich
vor ihnen fürchlet. Ueberall herrschte Ungehorsam, Zügellosig¬
keit und Verwirrung, in Constantinopel wie in den Provin¬
zen, während an der Donau der Krieg mit Rußland fortgesetzt
wurde, und die Servier sich empörten. Wenn aber ein Volk
durch fremde Gewalt oder eigene Verblendung in Noth geräth,
so läßt die Vorsehung gewöhnlich Männer aufstehen, die eine
außerordentliche Kraft besitzen, cs zu retten. So auch hier.
Bei dem Heere an der Donau war einer der ersten Befehls¬
haber, Mustapha Bairaktar, Pascha von Nustfchuck, ein
Mann von Unternehmungsgeist, ohne Furcht, und voll redli¬
chen Willens, sein unglückliches Vaterland zu retten. Wäh¬
rend eines zwischen den Russen und Türken geschlossenen Waf¬
fenstillstands marfchirte er im Juli 1808 geradezu nach Con-
ftantinopel, um den alten Sclim wieder auf den Thron zu
setzen, und den Nizami Gedid wieder herzustellen. Der Sultan
kam ihm ehrerbietig entgegen, wurde aber bald aufgefordert,
dem rechtmäßigen Herrscher Platz zu machen, und nur eine
Stunde Bedenkzeit ihm bewilligt. Diese wandte Sultan Mu¬
stapha an, den unglücklichen Selim grausam zu ermorden, und
als nun Bairaktar ungeduldig das Serai zu stürmen befahl,
warf man ihm Sclims verstümmelte Leiche über die Mauer
entgegen. Laut jammerte der treue Bairaktar über den Tod
des geliebten Herrn; dann- drang er in das Serai ein, zwang
Mustapha, der Krone zu entsagen, sperrte ihn ein, und rief
dessen Bruder, Mahmud 2., den einzigen noch übrigen