756 
an Preußen kamen, und das Herzogthum Lauenburg dafür an 
Dänemark überlassen wurde. 
120. Feldzug von 1 8 1 4. — Napoleons Sturz. 
Obgleich im Jahre 1913 an 300,000 Franzosen in Deutsch¬ 
land begraben waren, verlangte Napoleon von seinem Volke doch 
wieder ein neues Heer; es wurde ihm bewilligt, aber nicht ohne 
Murren; manche dreiste Stimmen ließen sich schon im Senate 
hören, denen er aber mit Stolz und Ungestüm entgegentrat. 
Hätte er jetzt noch um Frieden gebeten, so wäre er ihm von den 
Verbündeten gewiß bewilligt worden; aber sein Verstand war 
zum Heil Europas verblendet; er konnte noch nicht vergessen, 
daß er einst Gesetzgeber von Europa gewesen war. 
Jetzt waren die Rüstungen der Verbündeten größtcntheils 
vollendet, über eine halbe Million Krieger waren beisammen, 
und in den Tagen, wo das alte Jahr dem neuen wich, gingen 
sie nach Frankreich über. Fürst Schwarzenberg führte wie¬ 
der das Hauplhecr: Oestreicher, Baiern, Würtemberger, und 
die russischen und preußischen Garden. Er zog sich durch die 
Schweiz nach Frankreich. Blücher mit den Preußen und den 
Russen setzte am Isten Januar 1814 über den Mittel-Rhein, 
und Bülow sollte von Holland aus vorrücken. In der Mitte 
von Frankreich sollten sich die Heeresströme vereinigen. Ohne 
großen Widerstand drangen Schwarzenberg und Blücher vor, 
und langsam zogen sich die französischen Heerhaufcn vor ihnen 
zurück; denn noch war Napoleon in Paris. Aber am Lösten 
Januar verließ er diese Stadt, und stellte sich an die Spitze 
seines Heeres, den Lauf der Verbündeten, die nur noch 25 
Meilen von Paris entfernt waren, aufzuhaltcn. Wirklich war 
er viel schwächer als sie; aber er nahm sich vor, sie einzeln zu 
schlagen, und wirklich hat er sich mit großer Schlauheit lange 
genug gegen sie gewehrt. 
Blücher, der am weitesten vorgcgangcn war, wurde am 
29sten Januar zuerst bei Brienne angegriffen, und zwar so 
plötzlich, daß er selbst im Schlosse, wo er eben speiste, beinahe 
gefangen worden wäre. Er mußte sich nach einem hartnäckigen 
Gefechte zurückzichen. Indessen aber kamen andere Heerhausen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.