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Alle diese Unternehmungen, besonders aber der Krieg mit den 
Niederländern, und der Bau des prächtigen Klosters Escorial, koste, 
ten ihm so große Summen, daß er sich oft in der größten Geldnot!) 
befand. Er, der Herr der reichen Gold- nnd Silberminen in Peru 
und Mexico, hatte oft nicht so viel, daß er seinen Bedienten ihren 
Lohn geben konnte, und mußte in den letzten Jahren seines Lebens 
Geistliche im Lande herumschicken, für ihn eine Beisteuer zu sammeln. 
Endlich starb er 1698. Er hatte eine schöne Gestalt; sein Blick war 
stolz und drohend. Selbst muthige Männer nahten sich ihm bebend; 
Niemand wagte dem Furchtbaren zu widersprechen. Wie die Vorseh¬ 
ung auch das Böse zum Guten lenkt, wer könnte das bei Philipps 
Geschichte verkennen? Hatte ein weniger harter, despotischer, grau¬ 
samer König damals auf Spaniens Thron gesessen, so würden die 
Niederländer sicherlich nicht ihre Freiheit errungen haben. Ebenso 
beförderte auch die Widerlichkeit seines Charakters den Fortgang 
der Reformation. 
85. Tycho de Brahe, Copericus und Galilei. 
(Ansichten des Pythagoras 550 vor Chr. und dcS PtolemäuS 100 nach Chr. über 
das Weltgebaude. Tycho de Brahe 1546 — 1603. CopcrnicuS 1473 — 1543. 
Galileo Galilei 1564 — 1642.) 
Ehe wir diesen Zeitraum schließen, sind noch einige Männer zu 
nennen, die das Reich der Wissenschaften ungemein erweitert, und be¬ 
sonders die Natur des Weltgebäudes mit großem Scharfsinn erforscht 
haben. Im Alterthum waren die Meinungen über die Stellung und 
die Größe der Gestirne, uub ihr Verhältniß zur Erde sehr verschieden. 
Die meisten hielten die Sterne für nichts als kleine Lichter, da sie nebst 
Sonne und Mond bloß dazu da wären, um unsrer Erde zu leuchten. 
Die Erde, meinten sie, sey eigentlich die Welt; um derentwillen seyen 
die Sterne da. Daß also die Erde im Mittelpunkte stände, und alle 
Gestirne sich um sie bewegten, schien den Alten so natürlich und un- 
widersprechlich, daß Pythagoras, ein griechischer Philosoph, der um 
das Jahr 550 v. Chr. in Kroton in Groß-Grieckenland (Unteritalien) 
lebte, und schon die Entdeckung gemacht hatte, daß die Erde sich um 
die Sonne drehe, dies nicht laut zu sagen wagte, sondern nur seinen 
Schülern insgeheim mittheilte, und wenn einmal ein Philosoph die 
Meinung äußerte, daß nicht die Erde im Mittelpunkte des Weltalls 
stände, so wurde das als eine Ausnahme betrachtet, und er von den 
Meisten ausgelacht. 
Der berühmteste Astronom des Alterthums, Ptolemäus, der 
ungefähr 100 Jahre nach Jesus in Alexandrien in Aegypten lebte, 
hatte die Meinung, daß die Erde in der Mitte stände, und um diese
	        
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