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Nachrichten beinahe Vernichtung gebracht. Columbus, dem alles daran lag,
daß die wichtige Aufgabe seines Lebens, die er nun gelös't, der Menschheit nicht
verloren gehe, schrieb eilig eine Nachricht von seinen Entdeckungen auf Pergament,
steckte dies, sorgfältig verwahrt, in eine Tonne und warf sie ins Meer. Nun
erwartete er ruhig sein Schicksal. Doch sollte ihm die Freude zu Theil werden,
selbst das Gelingen seines Unternehmens zu berichten. Der Himmel klärte sich
auf und am 15. März 1493 lief Columbus in den spanischen Hafen von
Palos ein. Mit welchem Jubelgeschrei wurde er da von der gaffenden Menge
empfangen, die ihn vor 7 Monaten an eben der Stelle hatten abfahren sehen I
Man läutete die Glocken, feuerte die Kanonen ab und erdrückte ihn beinahe, als
er, ein frommer Christ, mit den Seinen in Prozession nach der Hauptkirche ging.
Der Hof hielt sich damals in Barcellona auf, und Columbus mußte daher
der Länge nach ganz Spanien durchziehen. Dies war ein wahrer Triumphzug, und
nachdem er feierlich vor Ferdinand und Isabellen, die auf dem Throne
saßen, Bericht abgestattet, da herrschte ein Entzücken, eine Begeisterung in der
Versammlung, daß Columbus fühlte, er sei reichlich belohnt für alle Mühen
und Opfer, die er gebracht; es war der schönste Tag seines Lebens.
Durch ganz Europa flog das Gerücht von der neuentdeckten Welt und erfüllte
alle, besonders aber die Gelehrten, mit Bewunderung und Entzücken. Jetzt
wollte alles nach der neuen Welt, um mit Gold und Schätzen beladen nach
einigen Monaten wieder zurückzukehren. Mit Columbus segelten alsbald 1500
Menschen ab; neue Inseln wurden entdeckt, große Reichthümer zusammengescharrt.
Aber die armen Eingebornen wurden von den geldgierigen Spaniern schrecklich
mißhandelt und Columbus selbst, als ein Ausländer, mit Undank belohnt.
Der König hielt ihm den Vertrag nicht, sandte einen vornehmen Spanier als
Unterkönig an des Columbus Stelle, und dieser ließ sogar den edlen Mann
in Ketten legen. Der König sprach ihn zwar wieder frei, aber die ihm feierlich
zugesicherten Bedingungen des Vertrags wurden ihm nicht gehalten; und ob er
gleich noch drei Reisen unternahm und neue Länder entdeckte, so achtete man sei¬
ner doch nicht mehr, und von Kummer niedergebeugt, beschloß er 1506 lebens¬
müde seine Laufbahn. Seine Leiche wurde nach der Insel Cuba gebracht.
Nicht einmal den Namen hat er dem neuentdeckten Erdtheile gegeben, welcher
vielmehr nach einem fast verdienstlosen Florentiner, Amerigo Vespuct, der
behauptete, zuerst das Festland entdeckt zu haben, Amerika genannt wurde. Die
neuere Zeit suchte diese Unbill etwas zu vergüten, indem eine Republik des süd¬
lichen Amerika und der Hauptbezirk der Vereinigten Staaten Nordamerikas sich
den Namen Columbia beilegten.
Mag der Staub der Edlen modern,
Die dem Kampf fürs Rechte sich geweiht:
Ihres Ruhmes Flammenzüge lodern
In dem Tempel der Unsterblichkeit!
2S. Peter der Große.
(1632-1725.)
Peter der Große war der Sohn des russischen Czaren Alexei
und 167.2 geboren. Schon seine Jugend war stürmisch bewegt. Frühe
starb der Vater, welcher Kinder aus verschiedenen Ehen hinterließ.-
Peter, erst zehn Jahre alt, wurde zum Czaren und seine Mutter
Ratalta zur Regentin ausgerufen. Dies erregte den bittersten Neid
seiner schon erwachsenen Stiefschwester Sophia, einer ehrsüchtigen, aber
der niederträchtigsten Handlungen fähigen Person. Sie wandte sich an
die Strelitzen, die regelmäßigen Truppen der Hauptstadt. Eine Ver¬
schwörung entstand. Natalia und Peter flohen nach einem festen Kloster,
6 Meilen von Moskau. Auch dahin folgten ihnen die Mörder. Nach