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schweig nur bis Hessen hatte Vordringen können, und wenn Maria
Theresia auch noch Soldaten genug hatte, so fehlte es doch am nöthi-
gen Gelde zur Fortsetzung des Kriegs. Den ersten Antrag machte
der König August 3.; Maria Theresia war bereit, beizutreten, und
Friedrich willigte auch ein. Die Abgeordneten traten zusammen auf
dem Jagdschlösse Hubertsburg in Sachsen, zwischen Meißen und
Leipzig, und schon am 15. Februar 1763 wurde hier der Friede un¬
terzeichnet. Maria Theresia entsagte aufs neue allen Ansprüchen auf
Schlesien, Friedrich behielt dies Land in der ganzen Ausdehnung, wie
er es bisher besessen hatte, und gab Sachsen zurück. Was hatte man
nun durch den siebenjährigen Kampf, durch die Aufopferung so vieler
Tausende von Menschen, durch die Verarmung so unzähliger Familien,
durch die Zerstörung so vieler Städte und Dörfer bewirkt? Das ein¬
zige hatte Friedrich gewonnen, daß sein Name jetzt allgemein mit
Achtung genannt, und das preußische Volk vor allen andern hochge¬
ehrt wurde.
96. Friedrichs des Großen fernere Regierung.
(Friedrichs Maßregeln zum Besten seines Reichs. Polens Zustand. Stanislaus
August Poniatowski 1763. Conföderalion von Bar 1767. Erste Theilung Po¬
lens 1772. Broinberger Canal. Baierschcr Erbfolgekrieg 1778 — 79. Frieden in
Loschen. — Friedrich Wilhelm 2. 1786 — 97.)
Auch die Länder des großen Königs hatten durch den eben ge¬
endigten Krieg furchtbar gelitten. Ueberall sah man die Spuren der
Verwüstung, und Weiber pflügten die Felder, weil die Männer, selbst
sechzehnjährige Knaben, in den Krieg geschleppt waren. Kaum war
aber Friedrich nach Berlin zurückgekehrt, so wandte er seine ganze
Sorge auf die Heilung der durch den Krieg geschlagenen Wunden.
Er vertheilte unter die bedürftigsten Landleute Saatkorn aus den ge¬
füllten Magazinen, schenkte ihnen die durch den Frieden entbehrlich ge¬
wordenen Pferde, gab große Summen zum Wiederaufbau zerstörter
Städte und Dörfer her, erließ in mehreren Provinzen die Steuern
auf einige Zeit, und zog Colonisten in sein Land, die entvölkerten
Gegenden neu zu beleben. Konnte er auch nicht allen Schaden ver-
gütigen, so half er doch vieler Noth ab, und machte seinem Volke
Muth, da es seine väterliche Sorgfalt so thätig sah. Zur Belebung
des Handels errichtete er eine Bank, zuerst in Berlin, dann auch in
den Hauptstädten der Provinzen. Weniger zufrieden waren die Un-
terthanen mit der Einführung der Accise und der Erhöhung der
Zollabgaben. Er rief dazu Franzosen ins Land, weil er diese für
geschickter hielt, Abgaben zu erheben. Es war eine höchst drückende