Full text: Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie

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theilte er jegliches Ungemach. In Babylon belohnte er sie könig¬ 
lich ; doch waren sie nicht zufrieden. Seit er seinen Lebensretter 
Klitus, der ihn einst bei einem Gastmahle reizte, erstochen hatte, 
war sein Gemüth finster und verstimmt. Babylon sollte die 
Residenz seines großen Reiches werden, dessen Provinzen ihm 
gegen 300 Millionen Thaler jährlich eingetragen haben sollen. 
Auch Arabien wollte er noch erobern. Indessen hatten ungezü¬ 
gelte Leidenschaften, übermäßige Kriegsstrapazen und die Wir¬ 
kung der babylonischen Sumpfluft seine Gesundheit zerrüttet. Er 
starb 323 v. Ehr. zu Babylon an einem hitzigen Fieber, kaum 
33 Jahr alt, im 13. Jahre seiner Regierung. 
Wie durch die Eroberungszüge Alcrander's, welcher nach 
seinem Tode den Beinamen „der Große" erhalten hat, griechische 
Kunst und Wissenschaft sich nach Asien verbreiteten, so kamen 
auch manche neue Kenntnisse der Natur- und Völkerkunde aus 
Asien nach Europa; daher ist die von dieser Zeit an fortdauernde 
Verbindung Europa's und Indiens Alcrander's Werk. In 
Kleinasien und Aegypten wurde die griechische Sprache die herr¬ 
schende. 
Alexander hatte keine Söhne, welche ihm hätten in der Re¬ 
gierung folgen können. Auf die Frage, wer sein Nachfolger 
werden solle, antwortete er: „der Würdigste; aber ich sehe vor¬ 
aus, daß eine blutige Leichenfeier meinem Tode folgen wird." 
So geschah es denn auch. Nach einem 23jährigen Kriege zwi¬ 
schen seinen Feldherren entstanden aus dem ehemaligen großen 
macedonischen Reiche drei neue: Aegypten, Syrien und 
Macedonien nebst Griechenland, welches immer noch der 
Mittelpunkt der damaligen Bildung blieb. Später wurden diese 
Länder sämmtlich römische Provinzen. Alcrander's Leiche wurde 
nach Alexandria gebracht und daselbst in einem goldnen Sarg 
beigesetzt. In Aegypten und in anderen Ländern wurde ihm 
göttliche Ehre erwiesen. 
8. 25. 
Berühmte Männer. Cultur. 
Von den Hellenen, welche sich als Staatsmänner und 
Helden ausgezeichnet haben, sind Themistokles, Aristides, 
Kimon, Perikles, Alkibiades, Lysander, Konon, 
Thrasybulus, Agesilaus, Xenophon, Pelopidas und 
Epaminondas schon genannt worden. Unter die ersten Redner, 
welche je gelebt haben, gehören die Athener Perikles, dessen 
Rede bald dem erquickenden Honig, bald dem erschütternden
	        
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