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genug, daß er dadurch selbst Zwietracht unter diesen erregte, er selbst
mußte die Undankbarkeit seines ältesten Sohnes so weit erfahren, daß
ihn (1184) nur der Machtspruch Kaiser Friedrichs I. aus der Ge¬
fangenschaft im Schlosse Dewin (Döben bei Grimma) zu lösen ver¬
mochte, und er seine Länder von den durch Albrecht ins Land gerufenen
Böhmen verwüsten und plündern sehen mußte. Dieß brach ihm das
Herz, er starb schon im nächsten Jahre und ward nicht an die Seite
seines Vaters auf dem Petersberge, sondern in dem von ihm auf die
Veranlassung seiner Gemahlin Hedwig an der Freibergcr Mulde ge¬
stifteten und reich begabten Cisterzienserkloster Altenzelle, welches von
nun an die Begräbnisstätte der Meißner Markgrafen bis auf Friedrich
den Strengen ward, beigesetzt. Ihm folgte sein Sohn
Markgraf Ätörecht der Stoffe
(t 190—95)
wie ihn die gleichzeitigen Chronisten wegen seines unbeugsamen und
gegen seinen eignen Bruder harten Sinnes genannt haben. Seine
kurze Regierung lehrt ihn uns zwar als tapfern Krieger, aber auch als
strengen Gebieter und geringeil Freund des Clerus kennen. Daß er
seinen Bruder Dietrich, den geliebtern Sohn seines Vaters so bitter
verfolgte, daß dieser sich nur durch seine Verheirathung mit Jutta, der
Tochter des mächtigen Landgrafen Hermann von Thüringen, gegen
ihn zu schützen wußte, mußte er mit einer schweren Niederlage, die ihm
Letzterer beibrachte (1194), büßen; allein sein und seiner Gemahlin,
der böhmischen Sophia, durch das Gift eines wahrscheinlich von Kai¬
ser Heinrich VI. gedungenen Meuchelmörders, Namens Hugold, hcr-
beigeführter plötzlicher Tod (1195) forderte ihn zu schneller Rechen¬
schaft über seine Handlungsweise gegen Vater und Bruder vor dem
Tribunale eines höhern Richters. Daß der Kaiser sogleich nach dem
Tode des Markgrafen dessen Land in Besitz nahm und durch seine
Getreuen verwalten ließ, rechtfertigt am besten den Verdacht, welcher
schon zu jener Zeit laut ward, daß seine Habsucht ihm die Ermordung
Albrechts als das leichteste Mittel gezeigt habe, sich der silberreichen
Besitzungen desselben bemächtigen zu können. Aber auch er sollte sich
des Unrechten Gutes nicht lange freuen, er starb schon im Jahre 119 7,
und so gelangte der rechtmäßige Nachfolger, nachdem mittlerweile die
treuen Freiberger Bürger die hohenstaufischcn Söldner verjagt hatten,
doch noch zum Besitz der ihm gebührenden Würde und Länder. Dieser war