Vorwort.
(§s war im Jahre 1849, als eben die wilden Wogen der
Revolution in unscrm deutschen Vaterlande sich zu besänf¬
tigen begannen, da erschien in unserm christlichen Verein
ein Buch, welches bestimmt war, dem deutschen Volke einen
Spiegel vorzuhalten, in welchem es die Greuel der Revo¬
lution in ihrer abschreckendsten Gestalt zu seiner Warnung
anschauen sollte. Wir meinen die „Geschichte der
französischen Revolution," von Jahn'S kräftiger
Feder geschrieben, eines der gesegnetesten Bücher unseres
Vereins, weil es einem wirklichen Zeitbedürfnisse entsprach
und deshalb auch viel gelesen worden ist bis auf den heu¬
tigen Tag. Zwölf Jahre sind nun seit jenem furchtbaren
Ausbruche deS lange vorbereiteten und verhaltenen Revo-
lutionssturmeS vergangen; Gott hat ihn bald beschwichtigt;
Er hat Männer erweckt, welche mit Kraft und Muth ihn
bekämpften, und vor allem zeigte eS sich, daß unser deutsches
Volk doch noch nicht so von Unglauben und Gottlosigkeit
und Sünden aller Art durchfressen war, um alle die Greuel
der Revolution in dem Maße durchmachen zu müssen, wie
das Volk, welches den unglückseligen Reigen derselben in
Europa eröffnet hat. Es war ein gutes Zeichen, daß die
Revolution nicht bloß als ein Unglück, sondern auch als
ein Verbrechen, als eine Blutschuld erkannt wurde, während
man in Frankreich sie nie als eine Sünde bereuet, sondern
vielmehr als einer glorreichen That sich ihrer gerühmt