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fährliche und revolutionäre Grundsatz der Volkssouveränetät
ausgesprochen und von vorn herein zwischen Regierung
und Volk die Drachcnsaat der Zwietracht gestreut, die nach¬
mals so verhängnißvoll und zerstörend aufgehen sollte. Da
man von der Voraussetzung ausging, daß das deutsche
Volk schon zu politischer Reife und Mündigkeit gelangt sei,
so wurde vom Vorparlament ferner beschlossen, daß die Zu¬
sammensetzung der künftigen Nationalversammlung nach ei¬
nem ganz demokratischen, nur die Kopfzahl berücksichtigen¬
den Wahlgesetze so erfolgen sollte, daß auf je 50,000 See¬
len ein Abgeordneter käme und die ganze Versammlung 605
Mitglieder zählte. Bis zur ersten Sitzuug der Reichsver¬
sammlung sollte ein Ausschuß von 50 Mitgliedern, der
s. g. Fünfziger-Ausschuß, die Rechte der Nation am Bun¬
destage vertreten. Die Bundesversammlung, auch die Ge¬
sandten der inzwischen durch tiefgehende Ereignisse furchtbar
erschütterten großem deutschen Staaten willigten in Alles
und forderten selbst die deutschen Regierungen zu schleuniger
Wahl einer Nationalversammlung auf.
Doch ehe noch diese Versammlung zu Frankfurt a. M.
zusammcntrat, kam es im südwestlichen Deutschland zu einer
republikanischen Schildcrhebung. Schon im Vorpar¬
lament war ein Same der Zwietracht in bedenklicher Weise
aufgegangen, als eine kleine Anzahl von Männern aus
Süddeutschland, unter ihnen Hecker, Struve, Siegel
und Konsorten, welche von der republikanischen als der besten
Staatsform schwärmten und eine Neugestaltung der Staats-
Verhältnisse, nicht auf dem Wege einer vernünftigen Reform,
sondern des gewaltsamen Umsturzes erreichen wollten, den
Antrag stellten: „Die erblichen Monarchicen abzuschaffcn
und eine republikanische Verfassung nach amerikanischen
Grundsätzen einzuführen." In Frankfurt, wo die radikale
und Umsturzpartei nur noch schwach auftrcten konnte, wurde
dieser, nur von einigen Hitzköpfen unterstützte Antrag fast
allgemein verworfen; aber nun drangen jene Parteimänner
von der Schweiz aus mit Freischaaren in Deutschland ein,
suchten zunächst den südwestlichen Winkel desselben zu in-
surgiren und wollten die rothe Republik proklamiren.
Aber die eine Schaar unter Hecker wurde im Badischen
bei Schlechtenhaus und Scheidegg, 20. April, durch regu¬
läre truppen gesprengt, wobei leider der General Fr. von
Ga gern erschossen wurde, eine andere bei Dossenbach.
Nicht besser erging es einer deutsch-französischen Arbeiter¬