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In der Mitte des vorigen Jahrhunderts fing man auch an,
deutsche Grammatik in den Schulen zu lehren, was vorher nie ge¬
schehen war; von den ersten Klassen der Gymnasien ist die deutsche
Grammatik oder wenigstens die Uebung im richtigen deutschen Aus¬
druck bis zur Dorfschule hinabgestiegen. Als Schriftsteller, welche sich
als Verfasser deutscher Grammatiken und Wörterbücher einen Namen
gemacht haben, sind besonders zu nennen Gottsched, Adelung, Her¬
ling, Heinsius, Heyse, Campe, Grimm, Schmitthenner, Becker u. A.
Die neuere Zeit hat es sich besonders zur Aufgabe gemacht, nach
Anleitung der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm in Berlin die
neuhochdeutsche Sprache aus der altdeutschen (wie sie im Nibelungen¬
liede zu finden ist) und aus der mittelhochdeutschen (worin die Minne-'
sänger sangen), zu erklären und zu berichtigen.
V. Spiel, Luxus, Bequemlichkeit, gemeinnützige Vereine
und Anstalten.
49. Spiele.
Spiel und Arbeit sind beide Thätigkeiten des Menschen, aber
die Arbeit fordert im Gegensatz zum Spiel Ernst und fortwährende
Anstrengung zur gradwegigen Erreichung eines ernsten und nützlichen
Zweckes. Da nun der Mensch eine fortwährende Anstrengung von
Natur scheut, und da der ernste Zweck der Arbeit gewissermaßen seine
Freiheit beeinträchtigt, so würde er, ohne die Forderung der dringend¬
sten Lebensbedürfnisse, seine Thätigkeit weniger auf die Arbeit als
auf das Spiel verwenden. Aber die große Zahl seiner dringendsten
Lebensbedürfnisse h*t ihn früh zur Arbeit gezwungen und ihm wenig
Zeit für das Spiel übrig gelassen. Im Paradiese war die Zeit des
Spieles; aber nachdem der Spruch gefallen war: „Im Schweiße dei¬
nes Angesichtes sollst du dein Brod essen!" ging die Arbeit an, und