Full text: Geschichte der Arbeit und Kultur

Zweiter Zeitraum. 
30S 
Heftigkeit. Der Pseudo - Smerdis suchte durch die 
Erlassung aller Tribute auf drei Jahre die besiegten Völker 
für sich zu gewinnen; allein er siel, nach einer Regierung 
von acht Monaten, als Opfer von sieben verschwornen 
Persern, die sich keinem Meder unterwerfen wollten. — 
Für die innere Gestaltung des Staates konnte unter der 
stürmischen Regierung des Kambyses so wenig, als unter 
dem Cyrus geschehen, obgleich außer den schon bestehenden 
und eroberten Residenzen zu Ecbatana und Babylon, 
wahrscheinlich schon damals an der Stadt Susa, und an 
der großen Todtenwohnung der persischen Könige, an 
Persepolis, gebaut ward. 
96. 
D a r i u s. 
Dar ins, der Sohn des Hystaspis aus dem edelsten 
persischen Stamme, bestieg, nach der Ermordung des Pseudo- 
Smerdis, durch eiil Orakel den persischen Thron. Er suchte 
seiir Recht darauf durch Vermahlung mit zweien Töchtern 
des Cyrus zu sichern, und behauptete ihn langer als drei¬ 
ßig Jahre. Obgleich auch er von dem Hange zu neuen 
Eroberungen nicht frei blieb; so sorgte er doch zugleich für 
die bessere innere Gestaltung des großen Reichs, und Da- 
rius ist in dieser Hinsicht der ausgezeichnetste aller persi¬ 
schen Könige. Hatte Cyrus seine Laufbahn mit einem Zuge 
gegen die mittelasiatischen Nomadenvölker, und Kambyses 
die seinige mit dem Plane, gegen Aethiopien zu ziehen, ge¬ 
endigt; so richtete Darius seinen Blick hauptsächlich auf 
Europa. Dadurch aber wurden die Blicke der Griechen 
auf Asien hingeleitet und die ununterbrochenen Kriege zwi¬ 
schen den Persern und Griechen eröffnet, welche endlich den 
Sturz des persischen Reiches nach sich zogen. Griechen, die 
unter den politischen Kämpfen in den griechischen Freistaaten 
durch den Ostracismus vertrieben wurden, wandten sich 
seit dieser Zeit an den persischen Hof, wo sie, erbittert über 
die Art, wie man sie verkannt hatte, die Asiaten gegen ihr 
Vaterland bewaffneten.
	        
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