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lichen und den Staatsbehörden Gelegenheit zu geben, sich über die Verhältnisse 
der Arbeiter fortlaufend zu unterrichten und mit den letzteren Fühlung zu 
behalten. 
3. Aus der Thronrede am 25. Januar 1890. 
Mit besonderer Befriedigung habe Ich die fortschreitende Durchführung 
der in der Botschaft Meines Hochseligen Herrn Großvaters vom Jahre 1881 
ausgesprochenen Gedanken durch den weiteren Ausbau der Unfallversicherungs⸗ 
gesetzgebung und namentlich durch die Vereinbarung des Invaliditäts-⸗ und Alters⸗ 
versicherungsgesetzes begrüßt. Den der Fürsorge vorzugsweise bedürftigen Gliedern 
des Volkes ist dadurch für die Sicherung ihrer Zukunft eine Gewähr geboten, 
welche für den inneren Frieden des Vaterlandes von guten Folgen begleitet sein 
wird. Bleibt auch auf diesem Gebiete noch vieles zu thun übrig, so bin Ich 
doch überzeugt, daß der Anteil, welchen der Reichstag an dem bereits Erreichten 
hat, im Volke nicht vergessen werden wird. 
Auf den gewonnenen Grundlagen wird sich weiter bauen lassen, um den 
arbeitenden Klassen die Gewißheit zu verschaffen, daß die gesetz— 
gebenden Gewalten für ihre berechtigten Interessen und Wünsche ein 
warmes Herz haben, und daß eine befriedigende Gestaltung ihrer 
Lage nur auf dem Wege friedlicher und gesetzmäßiger Ordnung zu 
rreichen ist. Es ist Mein dringender Wunsch und Meine Hoffnung, daß es 
dem folgenden Reichstag gelingen möge, im Verein mit den verbündeten Re— 
gerungen für die auf diesem Felde notwendigen Verbesserungen wirksame gesetzliche 
Formen zu schaffen. Ich betrachte es als Meine ernste und erhabene Aufgabe, 
auf die Erfüliung dieser Hoffnung hinzuwirken. 
Zum 9. und 22. März. 
W. Leichenrede des Oberhofpredigers D. Kögel am Sarge 
Wilhelms J. 
Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, der die Auferstehung ist und 
das Leben, und die Liebe Gottes, der ein Gott ist nicht der Toten, sondern der 
Lebendigen, und die Gemeinschaft des heiligen Geistes, der die Leidtragenden tröstet, 
ei mit euch allen! Amen! Luc. 2, 29—30. „Herr, nun lässest du deinen 
Diener im Frieden fahren; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.“ 
Wehllagend haben in diesen Tagen die Glocken von Stadt zu Stadt, von. Dorf 
zu Dorf es angesagt: der Vater des Vaterlandes, der Stolz und die Wonne 
unseres Volkes, der Schirmherr des Friedens, Deutschlands ritterlicher Kriegs— 
herr, unser gesegneter König, des neu erstandenen Reiches erster Kaiser ist von 
uns geschieden. Mit der vereinsamten Kaiserin, die noch mit ihren schwachen 
Händen die Hände des Sterbenden hielt und stützte, mit dem kaiserlichen Sohn, 
der trotz eigenen Leidens aus der Ferne in unsere Mitte zurückgeeilt ist, mit der 
Tochter, die soeben von der Totenbahre ihres Sohnes sich erhob, um hier mit
	        
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