fullscreen: Mittelstufe: Erster Kursus (Teil 3, [Schülerband])

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4. Sein Hündchen eilt zurück und sucht 
Wohl auf und ab die Höh' 
Und schnobert nahe seinem Herrn 
Und scharrt umsonst im Schnee. 
5. Es fliegt den frommen Mönchen zu, 
Es wedelt, winselt dort 
Und lockt zu rascher Hilfe sie 
Mit Schmeicheleien fort. ^ 
6. Schon weilt es, wo sein lieber Herr 
Verschüttet liegt, und hellt; 
Sie graben nach; er hörtfs und ruft 
Wie aus der Unterwelt. 
7. Sie rasten nicht, sie schaufeln fort 
Wohl eine Stunde lang. — 
Er ist’s. — Er tritt aus seinem Grab. — 
„Ihr Retter! meinen Dank!“ 
8. „Nicht wir, mein Freund, dein Retter ist 
Der kleine, treue Hund.“ 
Er forscht. Sie thun, was sich begab, 
Dem tief Gerührten kund. 
9. „Als oh er uns verstände, hüpft 
Dein Hund empor an dir.“ 
Er drückt ihn weinend an sein Herz 
Und küsst das gute Tier. 
10. „Nun hab’ ich deinen Wert erkannt, 
Du Freund in höchster Not; 
Dich lohne steter Überfluss, 
Ich denke dein im Tod!“ Chr. Haug. 
48. Die Spinnerin im Monde. 
In der Gegend von Salzwedel erzählt man sich folgende Sage: 
Es lebte dort in einem Dorfe eine arme, alte Witwe mit ihrer einzigen 
Tochter Marie. Die Mutter war krank und schwach und konnte nicht 
mehr arbeiten; aber das schadete nicht, denn Marie war weit und breit 
die beste Spinnerin; sie konnte täglich drei Stück Garn spinnen, und 
das war wunderbar sein und wurde gut bezahlt; dadurch ernährte sie 
Üch und ihre Mutter. Aber das Mädchen war wild und leichtsinnig
	        
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