402 123. Die Herstellung des Geldes. e
„In diesen Maschinen werden die Münzplatten durch Schaben
leichter gemacht. Hinsichtlich der Dauer der Bearbeitung in der Schab⸗
maschine richtet man sich nach dem vorher auf der Justierwage fest⸗
gestellten Mehrgewicht.“
Bearbeilei die Schabmaschine die Münzplatte am Rande oder
auf den Flächen?“ fragten wir weiter.
„Nur auf den Flächen greift die Maschine an. Der Rand muhß
unversehrt bleiben, weil die Größe des Geldstüdcs keine Anderung
erfahren darf.“
„Haben die Münzplatten nach dem Schaben stets das richtige
Gewicht?“
„Aus der Schabmaschine kommen die Platten wieder auf die
Justierwage und nach Bedarf noch ein zweites Mal in die Schab⸗
maschine; unter Umständen macht sich sogar ein 3 4 maliges Ab⸗
schaben nötig.“
„Und wann erhalten die Platten ihre Prägung 2
Zu den Prägwerken werde ich Sie bald führen; dahin gelangen
die durch Schaben auf das richtige Gewicht gebrachten Platten. Vor⸗
her aber werden sie noch, da sie bisher ein dem Kupfer ähnliches
Aussehen hatten, blank gebeizt.“
„Nunmehr sind die Platten wohl alle genau gleich schwer u
„Eine ganzgenaue Übereinstimmung läßt sich überhaupt nicht
erzielen. Diesem Umstande trägt das Gesetz Rechnung, indem es im
Schrot wie im Korn eine gewisse erlaubte Fehlergrenze festsetzt
die man als Toleranz oder Remedium bezeichnet. Die Ab⸗
weichungen im Gewicht sollen nach oben oder unten nicht mehr als
2,5 Tausendteile, im Feingehalt nicht mehr als 2 Tausendteile
betragen.
Die Munzen mit Randverzierung kommen nach dem Justieren
in die dort aufgestellte Rändelmaschine.“
„Die Randverzierungen sollen gewiß zum Schutz gegen Nach⸗
ahmungen dienen?“ fragte ich.
„Zum Teil, ja; namentlich sind die Randinschriften von
dem Fälscher schwierig nachzuahmen. Außerdem schützt aber auch
die Randverzierung die Münze vor einer Wertverminderung durch
Abfeilen oder Beschneiden. Ferner bildet aber auch das Vorhanden⸗
sein oder Fehlen der Rändelung (Kräuselung) ein Unterscheidung⸗
mittel zwischen ähnlichen Münzsorten; ich erinnere nur an die Fünfzig⸗
pfennigstücle und an die Zehnpfennigstücke.“
„Werden die Münzen durch das Rändeln nicht kleiner?“ erkun⸗
digten wir uns noch beim Weitergehen.
Gewiß, und ich hätte Ihnen schon vorher bemerken müssen,