58 
trat wieder in den Saal und behauptete noch heftiger seine Aussage. 
Da gerieth Alexander in Wuth, riß einem Trabanten die Lanze 
aus der Hand mrb erstach den, der ihm das Leben gerettet hatte, 
^aum aber war die blutige That geschehen, so kam er wieder zur 
Besinnung. Er entsetzte sich, weinte laut, lag drei Tage und drei 
Nächte in seinem Zelte ohne Speise lind Traut nnb rief unaufhörlich 
den Namen Klitus. Die Soldaten wurden unruhig. »Wer wird 
uns alis diesem feindlichell Lande nach Hause führen, wenn Alexander 
nicht mehr ist?« so sammerten sie. Die Feldherren aber trösteten 
den König, und so kam er denn eildlich wieder hervor zu seinem 
Heere. Doch seine Reue war nur vou kurzer Dauer. Darum folgten 
ihm auch seine Macedonier nur mit Unwillen. 
Hierauf eroberte Alexander noch das reiche Indien. Als er 
aber damit noch nicht zufrieden war und bis an das Ende der 
Welt Vordringen wollte, wurden seine Soldaten unmuthig und em¬ 
pörten sich. Nicht einen Schritt wollten sie weiter vorwärts. 
Alexander versuchte noch einmal, sie zu weiteren Siegen zu ermun- 
tern, aber vergeblich! Da mußte er sich zur Rückkehr entschließen. 
Er theilte das Heer in zwei Th eile: die eine Hälfte machte den 
Weg zu Wasser unter einem geschickten Admiral; die andere Hälfte 
führte Alexander zu Lande zurück. Unter unsäglichen Beschwerden 
und Entbehrungen kam er zu Babylon au, das er zur Hauptstadt 
seines Reiches machen wollte. Allein mitten in seinen großen Plänen 
ereilte ihn der Tod. Ein hitziges Fieber, die Folge seiner An¬ 
strengungen, aber noch mehr der Schwelgereien, denen er sich über¬ 
ließ, überfiel ihn, und bald war alle Hoffnung zur Genesung ver¬ 
schwunden. Die Feldherren standen wehmüthig um sein Lager und 
reichten ihm die Hände. Zuletzt fragten sie ihn, wen er zu seinem 
Nachfolger bestimme. Er antwortete: »den Würdigsten.« Hierauf 
verschied er in einem Alter von 33 Jahren. Sein großes Reich 
theilten seine Feldherren unter sich. — Bald nach Alexanders Tode 
entstanden daraus drei Reiche: das syrische in Asien, das 
ägyptische in Afrika und das macedonische in Europa. Mit dem 
letzten blieb Griechenland verbunden und mit ihm kam es nach der 
Zerstörung Korinths 146 v. Ehr. unter die Herrschaft der Römer. 
Die Rüttler. 
Italien und seine ältesten Bewohner.*) 
Italien ist die mittlere von den drei großen Halbinseln Süd¬ 
europas; fast in Form eines Stiefels streckt es sich in das Mittel¬ 
meer hinaus. Im Norden trennen es die Alpen von dem übrigen 
Europa; auf allen andern Seiten wird es vom Meere umspült. 
*) Nach mehreren Schriftstellern.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.