Full text: Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig

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Zweites Capitel. 
Die Erben Heinrich des Löwen bis zur Gründung des Her¬ 
zogtums öronnschweig-Lünebnrg und zur Trennung der beiden 
Herzogtümer Sraunschweig und Lüneburg in der Theilung 
von 1267. 
§. 15. Die Erben und nächsten Nachfolger Heinrich des Löwen. 
Heinrich der Löwe hinterließ am 7. Angust 1195 bei seinem 
Tode drei Söhne, Heinrich den Pfalzgrafen, Otto und den erst 
1184 in England gebornen, noch minderjährigen Wilhelm. Diese 
Brüder besaßen zuerst die vom Vater ererbten Lande gemeinschaft¬ 
lich zur gesammten Hand, bei welchem Verhältniß der Aeltcste sich 
besonders der Negierung annahm. Hätte dies als etwas Bleibendes 
bestehen kvnnnen, so wäre durch ein solches Zusammenhalten aller 
Macht mancher Unfall abzuwenden gewesen. Allein selbst wenn 
ein angebliches Testament Heinrich des Löwen, in dem er schon 
eine Theilung bestimmt haben soll*), sich offenbar als falsch an¬ 
kündigt, so verwickelten doch die politischen Verhältnisse jener Tage 
die Brüder bald in zu verschiedene Interessen, als daß es hätte 
möglich sein können, sie selbst mit ihrer Erbschaft in stets inniger 
Gemeinschaft 511 erhalten. 
Der älteste, Pfalzgraf Heinrich, nannte sich noch beständig, 
auch wohl weil er der am meisten Regierende war, Herzog von 
Sachsen. Nach dem durch seine Heirath vermittelten Frieden mit 
den Hohenstaufen war er seit 1194 in immer freundschaftlichere 
*) Falcke, tradd. Corbej., pag. 775.
	        
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