fullscreen: Lieder der Deutschen aus den Zeiten der Freiheitskriege und der Kämpfe um die nationale Einheit

fus der Zeit der Erfüllung 1870/71. 
Die endliche Erfüllung des Wunsches nach Kaiser und Reich wurde herbeigeführt 
durch die kecke Bedrohung des Norddeutschen Bundes durch Napoleon Ilĩ. den 
Kaiser der Franzosen, der seinen morsch gewordenen Thron durch Eroberungen 
am Khein stützen wollte. Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich an Preußen den 
Krieg, und sofort traten die Armeen der süddeutschen Staaten den heeren des 
Norddeutschen Bundes zur Seite. Am 4. August 1870 siegten die Deutschen bei 
Weißenburg, am 6. August bei Wörth und bei Spichern. Dann wurde durch die 
drei Schlachten um Metz (14. August Courcelles, 16. August Mars la Tour und 
Vionville, 18. August Gravelotte und St. Privat — Flankenangriff der Sachsen 
unter Uronprinz Albert bei Roncourt und Erstürmung von St. Privat —) die 
hauptarmee Napoleons unter Bazaine nach Metz geworfen und am 2. September 
Napoleon selbst mit seiner Armee in Sedan gefangen. Am 27. September wurde 
Straßburg zur Übergabe gezwungen, am 27. Oktober Metz (mit 170000 Mann), 
am 28. Januar 1871 nach langen und schweren Kämpfen Paris. Schon vorher 
war am 18. Januar 1871 im Spiegelsaale des Schlosses zu Versailles von allen 
deutschen Fürsten die Proklamation König Wilhelms zum erblichen deutschen Kaiser 
vollzogen worden. Im Frieden von Frankfurt am 10. Mai 1871 mußte Frankreich 
Deutsch⸗Lothringen mit Metz und das Elsaß an das neue Deutsche Reich abtreten. 
Der gewaltige Krieg und die „durch Blut und Eisen“ hergestellte Einheit Deutschlands 
gaben auch der patriotischen Dichtung neuen Schwung. Neben die älteren Ver— 
treter dieser Poesie wie Geibel und Freiligrath traten besonders der fromme und 
deutsch empfindende Schwabe Karl Gerok, der Sranke Oskar v. Redwitz und 
mancher, den nur die große Zeit zu Dichtungen fortriß wie den Elltertumsforscher 
Ernst Curtius. Aber auch das Soldatenlied lebte wieder auf (Ur. 101). 
97. Das Volk in Waffen. 
K. Gerot. (1870.) 
1. Es braust ein Sturm durchs 2. Er scheucht mich auf, er jagt 
deutsche Land, mich her, 
Vom Dünengras am Nordseestrand Fahr' wohl, du weites blaues Meer! 
Bis in des Schwarzwalds Föhren Muß heim, bei solchen Stürmen 
Läßt er sein Sausen hören. Weib, Kind und herd zu schirmen.
	        
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