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Fünfter Zeitraum.
80,000 Mann, welche Darius nach dem Scythenkriege noch in Thra¬
zien und Macedonien hatte stehen lassen und welche jeden Tag in Grie¬
chenland einbrechen konnten.
In Sparta war Aristagoras nicht so glücklich, denn der Senat
versagte die Hülfe, weil den Krieg in fernen Landern zu führen vom
Lykurgus verboten war. Aristagoras versuchte noch Bestechungen beim
spartanischen Könige Kleomenes in dessen Hause, damit er die
Spartaner zu einem Bündnisse gegen die Perser stimmen möge: er
bot ihm 10 bis 15 Talente; der König wankte, doch rief ihm seine
kleine Tochter Gorgo zu: «Vater, geh weg, sonst besticht der Fremde
dich noch!» und der König gebot jenem, Sparta sogleich zu verlassen.
Der Ausstand der Ionier hatte indessen seinen Fortgang. Als die
athenischen Hüsfstruppen in 20 Schiffen und noch die Ere tri er aus
der Insel Euböa ankamen, standen die Ionier in Masse auf, verbrann¬
ten^ Sardes und machten die persische Besatzung nieder. Aber das
Glück dauerte nicht lange, denn eine persische Armee eilte herbei, die
Ionier wurden Jahre lang geschlagen, zu Lande und zu Wasser, die
Athener gingen wieder nach Hause und Aristagoras flüchtete sich nach
Thrazien, wo er bald von den Wilden niedergemacht wurde. Hystiäus
kam zwar nach Milet, aber die Perser traueten ihm nicht, Da ging
er zu den Rebellen über und auch diese stießen ihn zurück. Nun wurde
er Seeräuber, bis er endlich einem Perserhaufen in die Hände siel.
Der Satrap von Sardes ließ ihn kreuzigen und schickte seinen Kopf
eingesalzen an den Großherrn.
Die Ionier wurden endlich ganz überwunden und die noch am
Lehen waren, von Darius in eine andere Provinz versetzt,
§- 67.
Erster Krieg der Perser gegen die Griechen.
Nichts hatte Darius mehr verdrossen, als die Keckheit der Athe¬
ner, die den Ioniern gegen ihn Hülfe geleistet hatten, und täglich ließ
er sich bei der Mahlzeit die Worte zurufen: Herr, gedenke der
Athener! Darius beschloß, alle Griechen zu unterjochen und sandte
Herolde in alle griechische Städte, Erde und Wasser zu fordern zum
Zeichen der Huldigung. Die schwachen Inseln bequemten sich dazu;
in Athen yerurtheilte man den Griechen, der den Herolden als Dol¬
metscher gedient hatte, zum Tode und in Sparta versäufte man die
Herolde in einen Brunnen.
Nun war Darius noch tiefer gekränkt. Er sandte seinen Schwie¬
gersohn Mardonius gegen Griechenland aus, mit einer starken Flotte
und einer zahlreichen Landarmee. Aber das Landheer wurde tüchtig
zusammengehauen von den wilden Horden der Thrazier, und die Flotte
litt durch heftige Stürme beim Vorgebirge Athos. Mardonius kehrte
zurück, ohne einen Griechen gesehen zu haben.