Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

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welchem Napoleons unersättliche Herrschsucht, auch 
die Bayern fortriß. Ihr Heer hatte am 17. und 
18. August 1812 tapfer und siegreich bey Polozk 
gekämpft, und selbst die Schaar ihrer wenigen Tau¬ 
sende, welche dem Tode durch Feindeswaffen, durch 
Kälte und Hunger entgangen, als Nachtrab den 
Rückzug der vorher so großen, nun aber kleinen fran¬ 
zösischen Armee deckten, bewies hiebey noch tapfren, 
standhaften Muth. Hierauf griff im I. 1813 das 
ganze Land zu den Waffen und Bayern kämpfte 
zwar im Anfänge des damaligen deutschen Befrey- 
ungskrieges noch für Frankreich, trennte sich jedoch 
durch den Vertrag zu Ried am 8. Oktober vom 
Rheinbund und schloß sich an die zu Deutschlands Ret¬ 
tung verbündeten Mächte an. In der blutigen Schlacht 
bey Hanau am 30. Okt., bewiesen die Bayern wie 
sehr das allgemeine Wohl des deutschen Vaterlan¬ 
des auch ihnen anliege. Hierauf kämpften im I. 1814, 
bey dem Vordringen der alliirten Heere in Frankreich 
unsre Truppen in der Schlacht bey Brienne, dann 
in jener bey Troyes, Arcis und Bar an der 
Aube, mit gewohnter Tapferkeit; Paris wurde 
am 30. und 31. März gewonnen, Napoleon des 
Thrones entsetzt. Bey dem darauf folgenden Con- 
greß in Wien, wurde zur Aufrechterhaltung des Frie¬ 
dens der deutsche Staatenbund geschloßen, bey 
welchem Bayern neben Oesterreich und Preußen als 
die dritte Macht, dem Range und der Bedeutung 
nach, dasteht. Jndeß hatte sich Napoleon aber¬ 
mals als Störer und Feind der europäischen Ruhe 
von Elba aufgemacht und des französischen Thrones 
sich bemächtigt. Ein bayerischesHecr von 60,000 Mann 
drang, fast ohne Schwertstreich in Frankreich vor, 
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