Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

23 
der Franken, namentlich der Thüringer und Alle¬ 
mannen, so wie der am Fuße der Pyrenäen woh¬ 
nenden Wasken gegen die gemeinsamen Unterdrücker 
zu benützen, und rüstete sich gegen Frankreich. 
Die Ursache zu dem Kriege, welcher jetzt begin¬ 
nen sollte, wurde keinesweges als eine Privatange¬ 
legenheit des Herzogs, sondern als Angelegenheit des 
ganzen Volkes betrachtet, welches in den Rechten und 
Freyheiten seines Fürsten, seine eignen gekränkt sähe. 
Denn an jenen Streitigkeiten welche bloß das Fa¬ 
milieneigenthum eines damaligen Herzoges betrafen, 
lag es dem Volke nicht ob, einen thätigen Antheil 
zu nehmen. Der Herzog war in solchem Falle sel¬ 
ber mächtig genug sich zu helfen; er war nicht nur 
der oberste Feldherr und Richter, sondern zugleich der 
reichste Herr des Landes. Ihm gehörte die Einnah¬ 
me der Zölle, so wie der Zehenten, und zur Zeit 
der beyden Landtage, zu welchen sich jährlich zwey- 
mal, im May und im Herbste die geistlichen wie 
weltlichen Stände, um das Beste des Landes zu 
berathen, versammleten, erhielt der Herzog gewisse 
Abgaben in Naturalien. Außer diesem hatte er seine 
Einnahmen von den fiskalischen Strafen, und besaß 
als Privateigenthum hin und wieder im Lande, wie 
zu Holzkirchen, Moosburg, Osterhofen, Oetting, seine 
Kammerhöfe und Burgen. Er konnte deßhalb und 
mußte dieses auch trt. Zeiten der allgemeinen Kämpfe, 
die meisten Kriegsleute ausrüsten und erhalten, wie denn 
auch bey einem allgemeinen Aufgebot jeder Freye sich 
selbst zu stellen, und, nach dem Maaße seines Ver¬ 
mögens, eine Anzahl Dienstleute mit sich zu bringen 
verpflichtet war. Ueber die einzelnen Abtheilungen 
dieses Kriegsvolkes aus den verschiednen Gauen, führte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.