Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

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hinterlassen, welche die Regierung in Niederbayern 
anfangs gemeinsam führten, während Ludwigs des 
Strengen Söhne, der 20jährige Rudolph und der 
erst 7jährige Ludwig waren. Ludwig der Strenge 
war ein eifriger Anhänger des Hauses Habsburg 
gewesen; sein Sohn Rudolph gab bey jeder Gele¬ 
genheit, auch in dem harten, unkindlichen Benehmen 
gegen seine eigne Mutter Mathilde, die Toch¬ 
ter des Kaisers Rudolph, die ganz entgegengesetzte 
Gesinnung kund. Er war ein mächtiger Anhänger 
Adolphs von Nassau, des Gegenköniges des Habs¬ 
burger Albrecht, und wählte sich selbst eine Tochter 
dieses Gegenköniges zu seiner Gemahlin. Nachdem 
jedoch Adolph von Nassau in der Schlacht bey 
Gelheim, am 2. July 1298 , wo außer dem 
Pfälzer Rudolph auch die Söhne des Herzog Hein¬ 
rich, die Herzöge von Niederbayern für ihn kämpf¬ 
ten, gefallen war, und nun der Habsburger Albrecht 
König von Deutschland wurde, maßte sich dieser 
die Rheinzölle an, gerieth darüber mit den rheini¬ 
schen Churfürften in Kampf, und besiegte dieselben 
durch Uebergewalt der Waffen. Auch den rheinpfäl¬ 
zischen Rudolph demüthigte er und entriß ihm ge¬ 
waltsam die Vogteyen über Nürnberg, Augsburg, 
Schwabeck und Schongau, so wie mehrere Hohen- 
staufische Erbgüter. Bey dieser Gelegenheit gelang 
es auch dem hochsinnigen, ritterlich kräftigen jünge¬ 
ren Bruder Ludwig, seinen Bruder Rudolph dahin 
zu bewegen, daß er ihm die Rechte der Mitregent¬ 
schaft einräumte. Als aber nach König Albrechts 
Ermordung Heinrich VII. von Luxemburg König 
ward, und nun Herzog Rudolph ganz an die Macht 
dieses neuen Königes sich anschloß, da drang Ludwig
	        
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