Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

J 
86 
Römer ihre Unterstützung ihm verweigerten, ohne 
. Sold lassen, sie verließen ihn und erlaubten sich aus 
Noth mancherley Gewaltthaten; der alte Haß der 
Römer gegen die Deutschen wachte in seiner ganzen 
Stärke auf. Das nämliche Volk der „großen Stadt", 
das dem Kaiser bey seinem Einzug Palmen und 
Kleider auf den Weg gestreut und ihn mit lautem 
Jubel empfangen hatte, das begleitete ihn, und den 
von ihm ernannten Papst, der ein Mann von from¬ 
mer Gesinnung war, bey ihrem gemeinsamen Auszug 
aus der Stadt, mit Steinwürfen und Schimpfreden. 
Auch im übrigen Italien fand Ludwig eine ähnliche 
feindselige oder doch gleichgiltige Stimmung. Damit 
wenigstens im Hause der Heimath selber Ordnung und 
Friede ihm bereitet werden möge, schloß er 1329 mit 
den beyden noch lebenden Söhnen seines verstorbenen 
Bruders Rudolph, mit Rupert und Rudolp h II. 
den Hausvertrag von Pavia ab, vermöge wel¬ 
chem die pfälzischen Länder: Heidelberg mit der 
Rh einpfalz, so wie im bayrischen Nordgau: Len- 
genfeld, Amberg, Neumarkt und die andern Ge¬ 
biete der sogenannten Oberpfalz ein selbstständiges 
Eigenthum der Nachkommen seines Bruders werden 
sollten, während Ludwig für seine Familie Ober¬ 
bayern, sammt einigen an der Donau, in der soge¬ 
nannten jungen Pfalz gelegenen Ortschaften sich vor¬ 
behielt. Uebrigens sollte zwischen den beyden von nun 
an für mehrere Jahrhunderte sich trennenden Linien 
des Wittelsbacher Stammes ein wechselseitiger Frie¬ 
densbund, eine abwechselnde Verwaltung der Chur¬ 
würde und das Uebereinkommen bestehen: daß keine 
von beyden etwas von ihren Ländereyen veräußern 
dürfe, weil dieselben, bey dem Aussterben des einen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.