26 8- 12. Einige andere Könige der Perser,
heimlich umbringen. Hierauf zog er nach Aegypten, unterjochte das¬
selbe und erfüllte hiermit unbewußt, was Gott den Aegyptern gedroht
hatte. Auf einmal aber hieß es: „Smerdis lebt noch und hat viele
Kriegsleute zusammengebracht, um seinen Bruder zu bekriegen/'
Kambyses eilte ihm entgegen, stach sich aber unterwegs beim Hinab-
fteigen vom Pferde unversehens das Schwert in die Seite, und starb
ein paar Tage danach. Nun war natürlich Smerdis alleiniger König.
Wie war der aber wieder aufgelebt? — Er war nicht aufgelebt, son¬
dern der rechte Smerdis war und blieb todt. Ein Priester aber mit
abgeschnittenen Ohren sah dem rechten Smerdis ähnlich und machte
bekannt, er sei der rechte, und die Leute glaubten es. Bald bemerkte
man indeß trotz seiner Kappe, die weit über den Kopf herab ging,
daß er keine Ohren habe, erkannte in ihm einen bekannten Priester
und setzte ihn ab. „Wer soll aber nun König werden?" Das war
die Frage. Bald waren die sieben Obersten im Reiche darin eins:
„Wir wollen an einem bestimmten Tage auf dem Markte zusammen
kommen und wessen Pferd zuerst wiehert, der ist König!" Und das
Pferd des Darius wieherte zuerst, und er wurde König. Eine son¬
derbare, aber glückliche Wahl! Darius hat treulich für das Wohl
seines Landes gesorgt. Besonders war er ein großer Freund der Juden
und war ihnen behülflich zum Bau des Tempels. Mit den Griechen
in Europa gerieth er in Krieg und hatte sie gerne unterjocht. Es
wollte aber nicht gehen; sie besiegten sein Heer. Sein Sohn ^erxes,
der vierte König nach Cyrus (Dan. 11,1), ein hochfahrender Mensch,
setzte den Krieg wider die Griechen fort und rüstete ein so großes
Kriegsheer wider dieselben aus, wie es nie in der Welt gesehen wor¬
den, — weder vorher noch nachher. Man sagt: beinahe drei Millio¬
nen Krieger sammelten sich in Kleinasien an der Straße der Dardanellen
und sollten nach Europa gegen die Griechen ziehen, Terxes ließ
mit vieler Mühe zwei gewaltige Schiffbrücken über die Meerenge schla¬
gen, aber Gott schickte einen Sturm, der sie im Nu zerstörte. Da
ward der König voll Grimm, ließ die Baumeister kreuzigen, ließ das
Meer durchpeitschen, damit es ihm künftig desto besser gehorche, und
danach neue Brücken bauen. Die blieben stehen, und sieben Tage
stnd sieben Nächte märschirte in Einem fort das ganze Heer hinüber.
Das war ein Zug! Aber hört, wie es ihm weiter ging. Was von
ben Griechen lausen konnte, lief. Die Perser drangen ihnen immer
weiter nach bis an den Engpaß Thermopylä. Hier mußten sie
Halt machen, denn der König Leónidas von Sparta hatte sich mit
300,>Mann ausgestellt und wollte sie nicht durchlassen. Die Perser
schlugen und schossen zwar wacker auf den kleinen Kaufen los, aber
der wich nicht. Und rechts konnten sie nicht herum, denn da ist ein