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her bekam er von Karthago den Befehl: „Komm eilig mit deinem
Heere nach Hause, denn die Römer sind uns in's Land gefallen!"
Er mußte gehorchen. In der Heimath wurde er von den Römern
besiegt und mußte vor diesen auI. einem Lande in's andere fliehen.
Zuletzt, als er nicht mehr entkommen konnte, vergiftete er sich selbst,
um seinen Todfeinden nicht lebendig in die Hände zu fallen. Ein
sündliches Ende! — Ein schrecklicher Anfang.
Mit Karthago dauerte es nun nicht lange mehr. Die Sünden-
grauel nahmen überhand, und das Blut der geopferten Kinder schrie
wie Abels Blut gen Himmel. Da ließ es Gott den Römern zu,
ihren Muth an Karthago zu kühlen und die Stadt schmählich zu
Grunde zu richten. — Es ist wahr, die Karthager vertheidigten sich
noch zuletzt außerordentlich tapfer, wie später die Juden in Jerusalem.
Die Häuser wurden niedergerisfen und aus den Balken Schiffs
gebauet. Die Weiber gaben ihre schönen, langen Haare zu Bogen¬
sehnen her. Wer stark war, zog in's Feld wider die Römer und
wer nicht konnte, schmiedete zu Hause Waffen für die Krieger.
Es half aber Alles nichts. Karthago's Stunde hatte geschlagen.
Die Römer drangen in die Stadt, erkämpften unter vielem Blut¬
vergießen in 6 Tagen und 6 Nächten eine Straße nach der andern,
plünderten die Häuser und steckten sie in Brand. Siebenzehn Tage
lang brannte die schöne große Stadt; — da war sie nichts mehr,
als ein dampfender Schutthaufen, und von ihren 700,000 Einwoh¬
nern waren nur noch 40,000 am Leben.
§. 20. Die Cimbern und Teutonen.
Vor 2000 Jahren sah es in unserm Vaterlande ganz anders
aus, wie jetzt. Ueberall war nichts als Wald, und darunter Sumpf.
Und zwischen den Bäumen herum brüllte der Bär und der Auerochs.
Ueberall heulte der Wolf und über den tiefen Morast schob sich das
Elennthier. Die Menschen in diesem großen Walde waren stark und
kräftig und gingen beinahe ganz nackt. Nur eine Bären- oder
Ochsenhaut hatten sie über die Schulter geworfen. Das war ihre
einzige Kleidung. Und des Thieres Kopf mit offenem Rachen, und
seine Hörner blieben gewöhnlich daran sitzen. Es sähe erschrecklich
aus! Ackerbau fand man wenig unter den alten Deutschen. Vieh¬
zucht war fast ihr einziges Geschäft; oder richtiger, das Geschäft
der Weiber und Sclaven. Der freie Mann jagte, trank, spielte
und schlief. Wie der Spartaner, ehrte auch der Deutsche das Alter
hoch und mehr, als alle andere Heiden, das Weib. Was die
Deutschen versprachen, hielten 'sie treulich. „Hier hast Du meine
Hand, daraus!" sagten sie Lieder und reichten die Rechte dar. Und
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