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C. Didaktisch-epische Dichtung. XIII. Epigramme. 
5. Der erste Flecken. (Ged. vor i826.> 
Wenn du durch den Kot der'Straßen mußt mit neuen Schuhen gehn, 
Wirst du trippelnd ans den Spitzen nach den blanken Steinen sehn. 
Hat sie erst beschmutzt ein Fleckchen, lernst du waten sicherlich. 
Hüte, Kind, in deiner Seele vor dem ersten Flecken dich! 
6. Armut und Freundschaft. (Ged. mi.) 
Wenn die Armut durch die Tür kommt geschlichen in das Hans, 
Stürzt auch schon die falsche Freundschaft aus dem Fenster sich heraus. 
7. WeltgUNst. (Ged. 1827.) 
Die Gunst der Welt ist gleich dem Winde, der schmeichelnd um die Knospe kreist 
Und, wenn die Ros' ist ausgebrochen, die Blätter aus dem Kelche reißt. 
8. Das Lernen. (Ged. vor 1826.) 
Wie die Biene Blumensäfte, also sammle Weisheit ein! 
Ist die Blütenzeit vorüber, wird.der Blütenhonig dein. 
9. Innere Reife. (Gcd. vor 1826.) 
Im dämmernden Schatten des Laubes versteckt, da reifen die Früchte der Dieben! 
So muß, wer gedeihen im Innersten will, sich des äußeren Schinnuers begeben. 
10. Weinen und Lachen. (G-d. 1827.1 
Das Weinen ist die erste Kunst, die lächelnd uns das Leben lehrt; 
So lehr' es lächeln uns zuletzt, wenn es sich weinend von uns kehrt! 
11. Memento mori. (Ged. vor 1826.) 
Springst du freudig durch die Türe in dein neugebautes Haus, 
Denk, aus dieser selben Türe tragen sie dich einst hinaus! 
12. Das Echte bleibt der Nachwelt uuverloren. (Ged. vor 132«.) 
Wie liegt der edle Kern so lange in Spreu und Plunder tief versteckt! 
So bleibt auch oft das Wort des Meisters vom leichteu Taud der Zeit bedeckt. 
Mag drüber hin das Unkraut wuchern, der schwach? Keim bricht doch hervor 
Und streckt zu einem Wunderbaume sich vor der Nachwelt schuell empor. 
135. Epigramme. 
Ged. 1839—40 von Emanuel Geibel. 
1. Die Ebene von Marathon. 
Halb von öden Gebirgen umkränzt, streckt Marathons heil'ge 
Talslur gegen des Meers schimmernde Bucht sich hiuab. 
Feierlich schweigt es umher, stumm kreisen die Adler, und einsam 
Über dem weiten Gesild schwebt der Gefallenen Ruhm. 
2. Grab des Themistokles am Piräus. (449 v. Chr.) 
Wo am zackigen Fels das Gewog sich brandend emporbäumt, 
Senkten die Freunde bei Nacht heimlich Themistokles' Leib