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II. Mittlere Geschichte.
Erste Periode.
Gründung deutscher Reiche.
375. Die Hunnen dringen über die Wolga in das Land der
Alanen, dann der Ost- und Westgothen ein.
376. Die Westgothen unter ihren Führern Alavivus und
Fritigern flüchten sich mit Erlaubniß des Kaisers Valens
über die Donau ins römische Reich, gerathen aber bald
mit den Römern in Krieg.
378. Sie gewinnen über Kaiser Valens einen entscheidenden
Sieg bei Adrianopel und durchziehen dann plündernd die
Süddonauländer, werden aber
382. von Theodosius d. Gr. gezwungen, in Thracien und
Mösien feste Wohnsitze zu nehmen oder als Miethstruppen
in die römischen Heere einzutreten.
406. Radagais, an der Spitze von Vandalen, Alanen, Sueven
und Burgundionen, fällt in Italien ein, wird aber bei
Florenz von Stilicho eingeschlossen und kommt mit einem
großen Theile seines Heeres um.
407. Vandalen, Alanen, Sueven und Burgundionen über¬
schwemmen Gallien.
408. Manch, Führer der Westgothen, dringt in Italien ein
und belagert Rom, welches die Plünderung durch Gold
abzukaufen genöthigt wird.
400. Alarich zum zweiten Male vor Rom.
Die Vandalen, Sueven und Alanen lassen sich in
Spanien nieder.
410. Rom zum dritten Male von Alarich belagert, erobert
und geplündert. Alarich stirbt.
412. Athaulph, der Nachfolger Alarichs, führt die Westgothen
nach dem südlichen Gallien, wo