Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

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mittelst dieser Enterhaken, die sich in das Verdeck des feindlichen 
Schiffes tief einbohrten und dieses festhielten, über die Beherr¬ 
scher des Meeres den ersten Seesieg bei Mylä, in der Nähe 
von Rhegrum. 
Gesangennehmung des Regulus (255). — Da Iber erste 
Versuch so gut gelungen war, so wagten sie noch einen zwei¬ 
ten eben so kühnen. Sie schickten ihren Cónsul Attilrus 
Regulus nach Afrika selbst. Nach einem neuen Seesiege an 
der Küste drang er in das Land ein und bedrohete die Kartha¬ 
ger schon auf ihrem eigenen Gebiete. In solcher Noth aber 
erhielten diese einen erwünschten Retter. Ein spartanischer Feld¬ 
herr, Tanthippus, kam mit wohlgeübten griechischen Mieths- 
truppen herüber, schlug im Jahre 255 die Römer und nahm 
den Regulus selbst gefangen. Dieses Unglück beugte dennoch 
den Muth der Römer nicht, sondern ward Veranlassung zu 
neuen, noch größeren Rüstungen.! 
Friede (241.) — Nach manchem Wechsel des Krieges¬ 
glückes erfocht endlich der Cónsul Lutatrus Catülus bei 
den ägatischen Inseln, Lilybäum gegenüber, im Jahre 242, 
einen vollständigen Sieg und zwang die erschöpften Karthager 
zu einem Frieden, in welchem sie Sicilien, so weit es ihnen 
gehörte, und die benachbarten kleinen Inseln den Römern ab¬ 
treten und große Summen Geldes als Kriegskosten zahlen mußten. 
So wurde Sicilien die erste stömische Provinz und von einem 
Prätor verwaltet. 
Begebenheiten zwischen dem ersten nnd zweiten pmii- 
schen Kriege. — Der karthagische Feldherr Hamilkar 
mußte jetzt schnell nach Afrika eilen, um einen Aufruhr der 
unbezahlten Miethstruppen zu dämpfen. Auch auf Sar¬ 
dinien und Corsica standen die Miethstruppen auf und 
spielten sogar diese Inseln in die Gewalt der Römer. ■— Bald 
hierauf fanden diese Gelegenheit, auch im adriatischen Meere 
ihr Uebergewicht zur See zu gebrauchen. Die Illyrier am 
,adriatischen Meere, welche damals als Seeräuber alle Meere 
unsicher machten und durch ihre Kapereien Römer und Grie¬
	        
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