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hiehin und dorthin. Klöster und Burgen wurden ausgeplündert,
Bilder und Crucisixe zerschlagen, Priester an Altären mißhandelt.
Karlstadt stand wie ein Rauberhauptmann an der Spitze einer
dieser Banden. Vergebens baten, ermahnten, droheten die Fürsten;
vergebens donnerte Luther gegen die Ausrührer in einer Schrift:
„wider die mordischen und raubischen Rotten derVawren;" Keiner
vermogte den brausenden Sturm zu hemmen.
In Thüringen brach eine Empörung ähnlicher Art aus, an
deren Spitze Thomas Münzer, ein Schüler Luther's stand.
Dieser höchst schwärmerische Mann, der früher Weltpriester zu
Zwickau gewesen, aber wegen seiner aufrührerischen Lehren von dort
vertrieben worden war, rühmte sich besonderer Offenbarungen
Gottes, durch welche ihm das Wesen der christlichen Freiheit weit
klarer geworden sei, als Luther sie kenne und lehre. Nach diesen
vorgeblichen Offenbarungen sollte jetzt ein ganz neues christliches
Reich gestiftet werden, in welchem völlige Gleichheit herrsche, und
alle Güter gemeinschaftlich seien. „In diesem neuen Reiche be¬
dürfe es der Fürsten, der Obrigkeit, des Adels, der Geistlichkeit
nicht, und der Unterschied zwischen Reichen und Armen sei ein
höchst unchristlicher." In dieser unruhigen, vielfach bewegten Zeit,
wo jede Neuerung hastig aufgegriffen wurde, mußte diese Lehre
sich leichten Eingang besonders bei dem gemeinen Volkshaufen ver¬
schaffen, da sie demselben so ansehnliche Vortheile zusicherte. Jetzt
wollte der Arme nicht mehr arbeiten; er ging, so oft ihm dieses
oder jenes fehlte, zu einem Reichen und forderte es aus christ¬
lichem Rechte. Wurde es verweigert, so nahm er es sich mit
Gewalt oder erhielt es durch Münzer's Ausspruch. Vorzüglich
waren es die Bauern, die sich zu diesem neuen Propheten rotteten.
Unter seiner Anführung zogen sie von Stadt zur Stadt, von Dorf
zu Dorf, um jenes abenteuerliche Reich zu verbreiten. Verwüstung
bezeichnete ihren Weg. Die blühendsten und volkreichsten Land¬
schaften wurden Einöden voll rauchender Trümmer. Münzer aber
freuete sich über das große Feuer, welches er angezündet hatte.
Aber auch seine Stunde nahete. Als die Noth am höchsten
war, rüsteten die Fürsten, dem Unglücke zu steuern. Sie ließen
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