Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

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noch die Kriegsbeute, besonders für die Ausländer, Franzosen 
und Schweden. Nach Banär's Tode kam Torstenson mit Geld 
und frischen Truppen aus Schweden. Der Kurfürst von Bran¬ 
denburg, des Kaisers Verbündeter, schloß alsbald mit den 
Schweden einen Waffenstillstand ab. Torstenson drang nun¬ 
mehr im raschen Siegeszuge bis nahe vor die Thore Wiens. 
Er mußte sich zwar bis Leipzig zurückziehen, gewann aber bei 
Breitenfeld, auf Gustav Adolfs Siegesfelde, arte 2. No¬ 
vember 1642 einen großen Sieg über die Kaiserlichen. Hier¬ 
durch ermuthigt wollte er neuerdings in das Herz von Oester¬ 
reich dringen; als die Nachricht, daß Dänemark vom Kaiser 
gewonnen sei und nun diesem helfen wolle, die Schweden aus 
Deutschland zu vertreiben, ihn zur Rückkehr zwang- Da 
wandte er sich zuerst gegen die Dänen. Er besiegte sie und 
zwcmg sie zu einem nachtheiligen Frieden. Dann wandte er 
sich wieder gegen die Kaiserlichen und gewann über sie' bei 
Jankow in Böhmen am 6. März 1645 einen zweiten Sieg. 
Der Kurfürst von Sachsen gab jetzt der Noth nach und schloß 
Waffenstillstand; auch der Kurfürst von Bayern folgte bald 
darauf seinem Beispiele; und der Kaiser stand seitdem allein 
einem überlegenen Feinde gegenüber. Dennoch verlor er den 
Muth nicht. Er selbst stellte sich an die Spitze des Heeres und 
hemmte die Fortschritte der Schweden. Bald ließ auch der 
Kurfürst von Bayern seine Truppen wieder zu den Kaiserlichen 
stoßen. Und sogleich verbanden sich wieder die Franzosen unter 
dem Generale Turenne mit den Schweden und nahmen an 
Bayern fürchterliche Rache. Während dessen, am 25. Juli 
1648, eroberte der schwedische General Königsmark die 
Kleinseite von Prag. Schon war das ganze schwedische 
Heer dahin im Anzuge, um den Rest der Stadt zu erstürmen; 
La endlich, nach so vieljährigen, so namenlosen Leiden und 
Drangsalen, erscholl plötzlich, wie eine Stimme vom Himmel, 
der Ruf: Friede! In Prag hatte der Krieg begonnen, in 
Prag erlosch auch die verheerende Flamme. 
Der westfälische Friede (1648). — Er wurde unter¬ 
zeichnet in zwei westfälischen Städten, und zwar zu Münster
	        
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