Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

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eines neuen Auftrages des Herrn heimlich den frommen D avid 
aus dem Stamme Juda zum Könige. Nach einer unglücklichen 
Schlacht gegen die Philistäer machte ihm Saul durch Selbst¬ 
mord Platz, um 1055 v. Ehr. — Unter David's Regierung, 
von 1055 —1015 v. Chr., erlangte das israelitische Reich 
eine herrliche Blüthe. Er erweiterte durch glückliche Eroberun¬ 
gen die Grenzen seines Reiches, erhob Jerusalem zur Haupt¬ 
stadt und begann den Bau eines kostbaren Tempels. Zur Ver¬ 
herrlichung des Gottesdienstes verfertigte er heilige Lieder und 
Gesänge, die unter dem Namen Psalmen bekannt sind. Ganz 
Israel ehrte und liebte ihn. Auf ihn folgte sein Sohn Salomo, 
der von 1015 bis 975 regierte. Dieser vollendete den Bau 
des Prachttempels, schloß mit den Phöniziern und Aegyptiern 
Handelsbündnisse und verbreitete über seine Herrschaft einen 
ungewöhnlichen Glanz. Allein dieser Glanz verblendete ihn 
und zog sein Herz von Gott ab. Seitdem verfiel das Reich 
immer mehr. 
Theilnng des Reiches (975). — Nach Salomos Tode, 
975 v. Ehr., blieben nur die beiden Stämme Juda und Ben¬ 
jamin seinem herrschsüchtigen Sohne Roboam (Rehabeam) 
treu und bildeten das Reich Juda. Die übrigen zehn Stämme, 
welche abstelen und Jeroboam (Jerobeam) zu ihrem Könige 
wählten, machten das Reich Israel aus. Jerusalem blieb die 
Hauptstadt des Reiches Juda. Die Hauptstadt des Reiches 
Israel war anfangs Sichem, dann Thirza und zuletzt Samaria. 
Zwischen beiden Reichen herrschten fortwährende Kriege, welche 
die Nation zerrütteten und sie dem Untergange immer näher 
führten. Unter den neunzehn Wahlkönigen, die innerhalb 253 
Jahren auf dem Throne von Israel saßen, und unter den ein¬ 
undzwanzig Erbkönigen, die über Juda herrschten, waren nur 
wenige gute. Durch das Beispiel der Könige verleitet, versank 
auch das Volk immer mehr in Abgötterei und Sittenlosigkeit. 
Vergebens waren die Ermahnungen und Drohungen gottbe¬ 
geisterter Männer, Propheten genannt. Und so kam es denn, 
Welter's Auszug, 26. Aufl. Z
	        
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