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liche Gefühl zurücklchaudert. Diese Bösewichter verbanden sich
mit dem rohesten Pöbel zum Schutz und Trutz. Sie suchten
unter dessen Beistände Reichthum und Macht zu erobern, wah¬
rend sie das verrathene Vaterland mit Füßen traten. Rohheit
galt für Patriotismus, Mäßigung für Unlauterkeit. Die Pö¬
belherrschaft brach herein mit allen Schrecken. Man brauchte
nur recht zerlumpt einherzugehen, um für einen ächten Freund
der Freiheit zu gelten. Dieses verworfene Gesindel erhielt den
Namen Sanscülotten (Ohnehosen) und legte ihn sich selbst als
einen Ehrentitel bei. Die Auswanderung der besser gesinnten
Franzosen aber nahm immer zu.
Die neue Versammlung faßte den Beschluß, daß alle Aus¬
gewanderten, die nicht innerhalb einer bestimmten Frist zurück¬
kehrten, des Todes schuldig und ihrer Güter verlustig seien;
daß alle Geistlichen, welche die neue Verfassung nicht beschwö¬
ren würden, nicht nur ihre Aemter verlieren, sondern auch als
Empörer und Verräther der Nation hingerichtet werden sollten.
Als der König sich weigerte, derartigen harten Bestimmungen
seine Zustimmung zu geben, beschlossen die Jakobiner, sie durch
einen Volksaufstand zu erzwingen und theilten unter den Pö¬
bel der berüchtigsten Vorstädte Piken aus. Am 20. Juni 1792
drang ein Haufe unter Anführung des Bierbrauers Santerre
tobend und lärmend in das Schloß des Königes. Die Thüre
seines Zimmers ward eingestoßen, und die bewaffnete Rotte
drang ein. Unerschüttert trat der König derselben entgegen
und nahm ruhig ihre Schmähungen hin. Ein roher Mensch
warf ihm seine rothe Jakobinermütze zu; der König setzte sie
gelassen auf. Ein anderer reichte ihm seine Flasche hin und
gebot ihm, auf das Wohl der Nation zu trinken; auch das that
der König. Endlich erschienen Abgeordnete aus der National¬
versammlung und machten diesen empörenden Gräueln ein
Ende. „Das arme und tugendhafte Volk", wie Robespierre
es mit heuchlerischem Mitleide zu nennen pssegte, zog sich für
dieses Mal ohne blutbefleckte Piken zurück, nicht wenig erstaunt,
daß es zu weiter nichts sollte berufen gewesen sein. Der Maire
Pethion lobte es noch insbesondere wegen der „Weisheit und