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der rotfje Friedrlch's des Ersten, nur für denje¬
nigen Interesse haben, den die Natur aus so
gemeinem Stoffe geformt, daß er in der Ge¬
schichte nur eine Anckdotensammlung sucht und
sieht. Sie ist das nicht. Sie ist das erhaben,
sie, tm Geiste GotteS gedachte Schauspiel; ihr
Studium eine Schule der Humanitär, die uns
zu edeln Menschen, zu guten Bürgern des
Staates bilden nnd zur Anerkennung der Gott¬
heit führen soll, die von Anfang dis zu Ende
durch sie wandelt und waltet.
C.
Geschichte der Teutschen.
§.7.
Charakteristik dieses Volks.
Kein Volk ist auf die bestehenden Staaten¬
verhältnisse Europa's und auf den Geist der
neuern Zeit von größerem Ernfiuß gewesen, kei¬
nes ist deßhalb für die neuere Geschichte der
Menschheit wichtiger, ais die Teutschen. Erst
hat dieses Volk mit dem Schwerte die Herrschaft
der Römer vernichtet und den staatlichen Zu¬
stand Europa's umgestaltet; sodann ging aus
seiner Mtrre die große Bewegung der Gel ier
hervor, welche die Bande zerrissen haben, mit
denen ein römisches Priesterrhum sie tu schmach,
voller Knechtschaft und Barbarei hielt. Trotz
des mannigfalten Unglückes, welches geschicht¬
liche Verhältnisse über dasselbe gebracht haben,
hat es sich immer als das erste der Wett