zum Ausbruch de- schmalkaldischen KrikgrS. 167
seiner Hauptfestung Düren bald unterworfen und durch Ver¬
mählung mit einer Nichte Carls an Oesterreich gefesselt. In
Folge dieses ersten Waffenglücks des Kaisers wagten die Pro¬
testanten nicht sich zu erheben und schon bald darauf sah sich
Franz, da Carl auch mit den Dänen und Schweden zu Speierschließt ein.
einen Vergleich zu Stande brachte, allein auf dem Kampfplatze.'^'^'chm-
Die Truppen des Kaisers drangen jetzt von den Niederlanden^ Schwed.
auS gegen Paris vor, während sein Verbündeter, Heinrich VIII. unb ^
von England, Boulogne eroberte. Die mißliche Lage des fran-zuglrich mit
zösischen Königs wurde noch erhöht durch Uneinigkeiten in sei-Hnnr. VIII.
nem eigenen Heere und durch Verwitrungen, welche die -j”
treffen und der Dauphin bewirkten. In Folge alles dessen sah^
sich Franz genöthigt, mit dem Kaiser den Frieden zu Crespy Friede zu
abzuschließen, 1544, wonach im Ganzen der 8tatii8 quo vor Crespy.
dem Ausbruch des Krieges hergestellt wurde- nur erhielt der 1544'
Herzog von Savoyen sein Land zurück. Ein Projekt, wonach
der Herzog von Orleans mit des Kaisers Tochter Maria ver-
wählt und mit Mailand oder den Niederlanden belehnt werden
sollte, kam nicht zur Ausführung, weil jener schon bald starb.
Philipp wurde abermals mit Mailand belehnt und dieses Her¬
zogthum blieb jetzt für längere Zeit bei Spanien. Franz gab
seine Politik gegen Carl auf und versprach demselben nicht bloß
zur Wiederherstellung der kirchlichen Einheit beizustehen, sondern
auch gegen die Türken, welche noch immer nicht die Waffen
niederlegten . Hülfe zu leisten. Ferdinand hatte den Krieg in
Ungarn unter fortwährendem Unglück von 1541 bis 1544 fort¬
gesetzt und mußte nach dem Verluste von Ofen, Stuhlweissen-
burg und Gran einen Waffenstillstand mit den Türken abschlie¬
ßen, um den letzten kleinen Rest seiner Besitzungen, und auch
diesen nur gegen einen jährlichen Tribut zu retten. Zum Ab-
schluß eines Friedens jedoch waren die Türken auch nach Be¬
endigung des französischen Kriegs durch die vereinten Unter- j®0!' bf”
handlungen Carls V. und Franzi, nicht zu bewegen, und schon^tauer«
nach einigen Jahren, während welcher er mit Persien zu schaf-haft. Friede
fcn hatte, griff Soliman gegen Ferdinand wieder zu den Waf-i- gewinnen,
fen, wie denn überhaupt das Hauö Oesterreich wegen der un¬
garischen Krone das ganze . 16. und 17. Jahrhundert hindurch
mit der Pforte zu kämpfen hatte.