Full text: Geschichte der Deutschen

©ermannt und Römern. 
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§ 14. Des Drusus nächsteNachfolger imCommandoam 
RheinstTiberius, Domitius Ahenobarbus, Mark. Vinitius, u. aber¬ 
mals Tiberius) suchten das von Drusus Begonnene zu vollenden 
und zwar mit ziemlich günstigem Ersolge. Denn in den nächsten 
Jahren vom I. 8 v. Chr. ab, brachten es diese theils durch 
Feldzüge vom befestigten Hauptpunkt Aliso aus bis zur Elbe, , 
theils durch Überredungskünste. Verführung, List, Verrath 
dahin, das; die Völkerschaften zwischen Rhein und Weser all- Deutschen 
mählig unter dem Namen von Bundesgenossen zu römischen durch ©e- 
Unterthanen wurden. Vornehme junge Germanen zog man ^ mu«. 
nach Rom, große Schaaren deutscher Krieger traten in die ?yiamtn 
römischen Heere ein und AugustuS bildete sich sogar aus oon B»u- 
solchen eine eigene Leibwache; andere wurden auf römischendesgeuosseu 
Boden verpflanzt. Es war so weit gelungen, das; einzelne n^ertha- 
Häupter der Cherusker sich ganz an die Römer anschlossen; neu. 
Segestes wurde ei vis Uomnnus, sein Sohn Sigmund Prie¬ 
ster an der ara Ubinrum, und sein später so berühmter 
Schwiegersohn Arminius diente als Ritter im römischen Heere. 
§ 15. Ma rbod. A rmi nius. VaruS- Unter den angegebe- Gegen die 
neu Umständen mochten die Römer die beste Hoffnung haben, Mmerherr- 
Niedergermanien bald ganz in ihre Gewalt zu bekommen; der 
einzige Gegner, welcher den Plan noch zweifelhaft machte, war Marbod u. 
Marbod, König der Marcomannen. Dieser, welcher früher in Armin. 
Rom gewesen, und im römischen Dienst römische Politik und 
Kriegskunst gelernt, hatte viele Euevenstämme vereinigt und in 
Böhmen den Hauptsitz eines mächtigen Reiches gegründet. Er- 
sollte nun im Jahre 7 n. Ehr. vom Rheine her durch Dentins 
Salurninns und von Pannonien aus durch Tiberius ange- 
griffen werden, allein Aufstand in Pannonien alles vereitelte. 
Pannonien (u. Illyrien) wurden zwar nach hartnäckigem Kampfe 
von 4 I. wieder unterworfen; gleichzeitig hatte sich aber in 
Niedergermanien der Sturz der Römerherrschaft vorbereitet. 
Während nämlich der neue Statthalter Quintilius Varus in 
stolzem kurzsichtigem Uebermuth die Germanen in seinem Haupt¬ 
lager bei den Cheruskern an der Mittlern Weser völlig wie rö¬ 
mische Unterthanen behandelte, ihnen die röm. Provinzialverfas¬ 
sung, insbesondere das harte Abgaben- u. Kriegssystem auf 
dringen wollte, — sie vor seinem Riehterstuhl verurtheilte und 
sie g isseln lies; und in ruhiger Sorglosigkeit dahin lebte, hatte 
Arminius. ein jung r Fürst der Cherusker der sich in Rom die 
römische Ritterwürde, aber auch Kenntniß der römischen Kriegs- fcbiäg?*!^» 
weise unv des ganzen Lebens und Treibens erworben hatte. Varus im 
gairz in der Stille oen Plan vorbereitet, di? Römerherrschaft Tnnobur- 
in Nievcrgermanien zu vernichten. Er brachte eine große Ver- 9" ^^' 
bindung der niedergermanischen Völker zu Stande, schwächte das ' ' )u 
feindliche Heer dadurch, das; er sich Besatzringen für die Castelle
	        
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