Full text: Geschichte der Deutschen

90 
Die Kreuzzüge. 
der Titularkönig Johann von Jerusalem die Sarazenen in Ae¬ 
gypten zu bedrängen. Damiette wurde zwar nach langer Um- 
lagerung eingenommen, ging aber schon bald bei Abschluß eines 
Vertrages 1221 wieder verloren. Johann begab sich jetzt nach 
Europa und Pabst Honorius 111., der Nachfolger Jnnocenz 11!. 
suchte die Fürsten und Völker für dessen Sache von Neuem zu 
begeistern. Insbesondere wurde Friedrich 11. von Deutschland 
zu dem bei seiner Wahl und Krönung gelobten Kreuzzuge drin¬ 
gend ausgefordert. Doch wußte derselbe, mit den Angelegenhei¬ 
ten seiner eigenen Staaten viel beschäftigt', den Pabst Honorius 
UI. sowohl als auch seinen Nachfolger Gregor IX. jahrelang 
mit eitlen Versprechungen hinzuhalten, bis dieser ihn endlich mit 
dem längst gedrohten Bann belegte. 
Der fünfte Kreuzzug. 1228—1229. 
Friedrich II. 8 73. Friedrich II. war zwar schon 1227 nach Palästina uw 
erhält vom ter Segel gegangen, aber wegen angeblicher Krankheit bald nach 
^"et eäien Italien zurückgekehrt. Erst 1228 begab er sich wirklich nach 
Waffcnstill-Palästina; doch hemmte der Pabst die Wirksamkeit des mit dem 
stand auf Bann belegten Kaisers, und Friedrich begnügte sich damit, in 
^0 Jahre u.eiuem Vertrage mit Sultan Kamel von Aegyten einen zehnjäh¬ 
gebiet zw.Z'Pbn Waffenstillstand sowie das Küstengebiet zwischen Jerusalem 
Jerusalem und Nazareth zu gewinnen. Nachdem ec sich in Jerusalem selbst 
u. Nazareth.die Krone aufgesetzt hatte, kehrte er 1229 nach Jtalieir zurück. 
Nach denr Abzüge Friedrichs II. entstanden in dem neu 
begründeten Königreiche bald Streitigkeiten um den Thron und 
Jerusalem 1240 ging Jerusalem an den Sultan von Aegypten wieder ver- 
"verlorn^'^oren und blieb, oblvohl von Richard von Cornwallis auf kurze 
1240. Zeit wieder erobert in den Händen der Feinde. Auf diese Kunde 
unternahm der König Ludwig IX. von Frankreich einen für 
Genesung von schwerer Krankheit gelobten Kreuzzug. 
Der sechste Kreuzzug. 1248. 
Ludwig ix. 8 74. Ludwig IX. segelte mit einem wohlgerüsteten Heere 
Frank- nach Aegypten, eroberte zwar Damiette, mußte aber von einem 
^Damim" Zuge gegen Cairo wegen ausgebrochener Seuche und einer 
' erlittenen Niederlage umkehren und wurde auf dem Rückwege 
wird aber üon i5eu verfolgenden Feinden gefangen genommen. In einem 
gefangen ge-Dertrage erhielt Ludwig nur gegen Herausgabe von Damiette 
' nommen. seine Freiheit wieder und mußte außerdem für seine mitge- 
fangene Begleitung 800,000 Byzantiner Lösegeld zahlen. Auf 
die Nachricht vom Tode seiner Mutter, die unterdessen in 
Frankreich die Regierungsgeschäfte besorgt hatte, kehrte Lud¬ 
wig 1234 nach seinem Lande zurück,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.