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Die neue Zeit.
Holland, der Herzog von Uork trat wieder in seine Rechte und Aemter ein,
und als Karl II.nach einigen Jahren ohne rechtmäßige Nachkommenschaft ver-
,685. erlangte derselbe als Jakob II. den englischen Thron.
§. 398. Einige Wochen nach Jakobs II Thronbesteigung versuchte Karls
Jakob n. natürlicher Sohn Monmouth mit Hülfe der Whigs seinem OheimdieKrone
1888. Zu entreißen. Der Aufstand mißlang. Monmouth starb auf dem Blutgerüste
und die furchtbare Grausamkeit, die Jakob gegen alle Anhänger und Billiger
der Unternehmung bewies, tilgte den letzten Funken von Anhänglichkeit aus
dem Herzen des Volks. Der Name des Oberrichters Jefferies, der mit dem
Richtbeil und mit einer Henkerschaar die Grafschaften durchzog, ist mit blutigen
Zügen in die Jahrbücher der englischen Geschichte gezeichnet. Der leicht erwor¬
bene Sieg und die Furcht des Volks erzeugte in dem König die Hoffnung,
durch List und Strenge allmählich der katholischen Kirche wieder die Herr¬
schaft in England zu verschaffen. Er erhob zu dem Zweck den verhaßten Jeffe¬
ries zur Kanzlerwürde, verlieh viele Aemter und Militärstellen an Katholiken
und solche, die zur römischen Kirche übertraten (Convertiten), und beabsichtigte
durch Einführung eines Toleranzedikts die Bestimmungen der Testakte
aufzuheben. Als jedoch das Parlament, trotz der bei den Wahlen geübten Be¬
stechung, nicht zur Annahme des Toleranzedikts gebracht werden ckonnte,
suchte Jakob auf anderm Wege die Testakte zu umgehen, indem er erklärte, die
Krone besitze das Recht der Dispensation von dem Gesetz, ein Recht, wo¬
durch die Kraft und Wirkung aller Gesetze gelähmt worden wäre. Das engli¬
sche Volk sah diesen Schritten eine Zeitlang ruhig, wenn auch mit innerm Wi¬
derstreben, zu, in der Hoffnung einer baldigen Befreiung, da der schon bejahrte
König keine männliche Nachkommenschaft besaß und seine beiden Töchter in der
englischen Kirche erzogen und an protestantische Fürsten vermählt waren, die
ältere, Maria, an Wilhelm von Oranienstz. 403.), die jüngere, Anna,
an einen dänischen Prinzen. Als aber die Nachricht von der Geburt eines
Prinzen von Wales die Hoffnung auf baldige Erlösung vom Joche des
Papstthums niederschlug, da reifte der Gedanke, sich unter dem Beistände Wil¬
helms von Oranien durch Selbsthülfe zu befreien. Die Aechtheit des Prinzen
wurde bezweifelt; Schaaren mißvergnügter Briten strömten nach dem Haag;
die Whigs traten mit dem Oranier in Verbindung und verhießen ihm die Hülfe
der protestantischen Nation. Jakob gewahrte den Sturm, der sich über seinem
Haupte zusammenzog, nicht eher, als bis Wilhelm mit holländischer Kriegs¬
macht an Englands Küste landete in der ausgesprochenen Absicht, die protestan¬
tische Religion und die Freiheit von England zu schützen. Umsonst wendete sich
der König jetzt an Heer und Volk und versprach die Aufhebung aller verfassungs¬
widrigen Maßregeln; der Boden, auf dem er stand, war durch Verrath, Heu¬
chelei und Meineid, womit die Stuarts die Nation vertraut gemacht hatten,
wankend geworden. Als ein Theil des Heers zu Wilhelm überging und die
allgemeine Stimmung sich gegen den König aussprach, da schickte Jakob seine
Gattin mit dem Prinzen nach Frankreich, warf das Reichssiegel in die Themse
,688 unt) ffoh dann in Verzweiflung aus dem Lande seiner Väter, um dessen schönen
Thron er sich und seine katholischen Nachkommen gebracht. Er lebte fortan in
St. Germain von einem Jahrgehalte Ludwigs XIV.
§. 399. Nach Jakobs II. Flucht erklärten die Vertreter des englischen
Volks (Die National-Convention) den Thron für verlassen und kamen dahin
überein, daß die kath olische Linie der Stuarts von der Regierung aus¬
geschlossen und diese dem Königspaar Wilhelm und Maria übertragen
werden sollte. Belehrt jedoch durch die Vergangenheit sicherten sie in der Bill