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HTlles neu macht der Mai,
vl nracht die Seele frisch und frei.
Laßt das Haus, kommt hinaus,
windet einen Strauß!
Rings erglänzet Sonnenschein,
duftend pranget Flur und Hain,
Vogelfang, Hörnerklang
tönt den Wald entlang.
2. Wir durchziehen Saatengrün,
Haine, die ergötzend blühn,
Waldespracht, neu gemacht
nach des Winters Nacht.
Dort in: Schatten an dem Quell,
rieselnd munter, silberhell,
klein und groß ruht int Moos,
wie im weichen Schoß.
3. Hier und dort, fort und fort,
wo wir ziehen, Ort für Ort,
alles freut sich der Zeit,
die verschönt, erneut.
Widerschein der Schöpfung blüht,
uns erneuend int Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
macht der holde Mai.
Adam v. Kamp.
187. Wanderschaft.
Mai ist gekommen,
die Bäume schlagen aus,
da bleibe, wer Lust hat,
mit Sorgen zu Haus!
Wie die Wolken dort wandern
am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn
in die weite, weite Welt.
2. Frisch auf drum, frisch auf
in: hellen Sonnenstrahl,
wohl über die Berge,
wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen,
die Baume rauschen all';
mein Herz ist wie 'ne Lerche
und stimmet ein mit Schall.