Object: Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen

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Mineralogie und Chemie. 
Legierungen sind: Messing, Tombak, Kanonenmetall, Glockenmetall, 
Neusilber, Bronze. 
Das Quecksilber ist ein tropfbar-flüssiges Metall von silberweißer Farbe. Sein 
spezifisches Gewicht ist 13,5. Bei einer Temperatur von — 40° 0. wird es fest, so daß 
es gehämmert werden kann; bei 4- 350° 6. verdampft es. Es dient zur Füllung der 
Thermometer und Barometer. Das Quecksilber und seine Verbindungen sind starke 
Gifte. Es findet sich gediegen und mit Schwefel verbunden als Zinnober. (Jdria 
in Krain.) 
Das Silber gehört zu den edelsten Metallen, weil es nicht rostet und von Schwefel¬ 
säure und Salzsäure bei gewöhnlicher Temperatur nicht angegriffen wird. Es wird 
wegen seines schönen Glanzes zu allerlei Schmucksachen und Geräten verarbeitet; am 
häufigsten ist seine Anwendung zu Münzen. Unsere Silbermünzen bestehen aus 900 Teilen 
Silber und 100 Teilen Kupfer. Silber findet sich gediegen und im silberhaltigen Blei¬ 
glanz in den Gebirgen von Südamerika, in Österreich und am Harze. 
Das Gold findet sich in kleineren und größeren Stücken und Körnern in Gesteins¬ 
massen eingesprengt; durch Verwitterung dieser Gesteine ist der goldhaltige Sand ent¬ 
standen, den viele Flüsse führen (Kalifornien, Neu-Südwales, Ural, Ostindien und 
Afrika). Durch Auswaschen (Goldwäscherei) dieses Sandes wird Gold gewonnen. Das 
Gold ist weicher als Silber und zeichnet sich durch seine außerordentliche Dehnbarkeit 
aus. Die Verwendung zu allerlei Schmucksachen: Ketten, Ringen rc. und zur Herstellung 
von Goldmünzen ist bekannt. Unsere Goldmünzen bestehen aus 900 Teilen Gold und 
100 Teilen Kupfer. Der Wert des Goldes ist etwa 18 mal so groß als der des 
Silbers. 
8. Die wichtigsten Gesteinsarten. 
§. 10. 1. Der Granit macht die Grundlage der anderen Gesteine aus oder 
tritt in scharfkantigen, sänken- oder plattenförmigen Massen in den Gebirgs- 
kämmen hervor (Alpen, Riesengebirge). Man nimmt an, daß er durch 
vulkanische Gewalten aus dem Erdinnern hervorgehoben worden sei. Ver¬ 
einzelt findet er sich in der norddeutschen Tiefebene in größern und kleinern 
Blöcken (Findlinge oder erratische Blöcke). Dieselben sind in vor¬ 
geschichtlicher Zeit, als Norddeutschland noch Meeresgrund war, von den 
skandinavischen Gebirgen losgelöst und, in Eisschollen eingefroren, hierher 
gebracht worden. Der Granit besteht aus Quarz, Feldspat und Glimmer. 
Der Feldspat giebt dem Granit eine rötliche, weiße oder graue Farbe. Der 
Quarz erscheint in unregelmäßigen Körnern, während der Glimmer in glänzen¬ 
den, oft silberweißen Blättchen vorkommt. Wegen seiner Härte eignet er sich 
besonders zu Straßenpflaster. Durch den Einfluß von Luft und Feuchtigkeit 
verändert sich der härteste Granit an seiner Oberfläche allmählich, er wird 
weicher und bröckelt ab (das Gestein verwittert). 
2. Der Porphyr ist nächst dem Granit das am häufigsten vorkommende vulkanische 
Gestein. Er besteht aus einer roten Grundmasse, in welcher vereinzelt Körner von 
Quarz und Feldspat oder von anderen einfachen Mineralien eingemengt liegen. Er 
wir^ zu Straßen- und Baustetnen, zu Denkmälern, Säulen. Tischplatten, Vasen u. s. w. 
verarbeitet. 
3. Der Basalt, schwarz oder braunschwarz, erscheint als einfaches Mineral, da 
sich seine Bestandteile: Feldspat, Magneteisenerz u. a. mit dem bloßen Auge nicht er¬ 
kennen lassen. Er zeichnet sich durch Festigkeit, Härte und Schwere vor anderen ge¬ 
mengten Mineralien aus; trotzdem verwittert er feijr leicht. Der Basalt bildet oft 
kegelförmige Berge (Siebengebirge, Eifel) und zeigt oft die Gestalt von 3—6 Zeitigen 
Säulen. Er liefert gutes Material zu Wegebauten. 
4. Der Thonschiefer ist ein Gemenge aus feinen Teilen Quarz, Glimmer und 
Feldspat, von grauer oder blauschwarzer Farbe Er bildet ganze Gebirgsmassen, die 
häufig Versteinerungen einschließen. Arten: Dachschiefer, zum Decken der Häuser. 
Tafelschiefer (Schiefertafeln); Grisfelschiefer, zum Schreiben (Sonneberg in
	        
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