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Höchftädt, zu Klagenfurt als staatSgefangener Graf von
Wlttelsbach, und nach Kaiser Josephs l. Tode zu Gräz er¬
zogen; er war über dieses Schicksal sehr schwermüthig,
und nannte diese Jahre (1704 — 1715) die Trauer,
zeit seines Lebens. Erft nach der Wiedereinsetzung
seines Vaters in Baiern, durch den Frieden zu Baaden,
kehrte der junge C h u rp r i n z nach München zurück. Auf
einer Reise durch ganz Italien erweiterte er u7i6) seine
Kenntnisse/ worauf er 0717) den Kaiser in dem Kriege
mit der Pforte ein baierischeS HilfSkorpS nach Ungarn
zuführte, und bet der Eroberung Belgrads anwesend
war. — Nach dem zwischen Oefterreich und der Pforte
zu Passarowitz (1718) abgeschlossenen Frieden, vermählte
er sich (1722) mit der nachgelassenen zweiten Tochter
Kaisers Joseph l. Maria Amalta, — wobei er
und seine Gemahlinn die pragmatische Sanction
Kaiser Carls Vl Unterzeichneten, nach welcher für die
Zukunft alle öfterreichischen Besitzungen einen unzer-
trennlichen StaatSkörper bilden, und, beim Er-
Erlöschen des öfterreichischen MannSftammes,
auf die ältefte Tochter CarlS vij Maria The¬
resia, vererben sollten.
F r g7 15g) Wie begann Carl Albert die
Regierung in Baiern; — wodurch beförderte er
das Studium der Geschichte; —- welchen Wider¬
spruch erhob er gegen die österreichische Erbfol¬
ge-Ordnung, — wie versöhnte er sich mit
Oesterreich; — und durch welche Herrschaften ver¬
mehrte sich daö wittelsbachische Hausgut?
Antw. Carl Albert suchte durch eine zweckmä.
ßige Slaalswirthschaft und Einschränkungen, nach seinem
Regierungsantritte (1726) die auf Baiern lallende Schuld
von 30 Millionen Gulden zu vermindern, wobei ihn die
Landftände unterftützten. Er ftiftete (¡729) den S t.
Georgs Ritterorden zur Vertheidigung der katboli-
fchen Kirche; und trug vorzügliche Sorge, Künlle und
Wissenschaften in seinem Staate empor zu bringen. —
Daö Studium der Geschichte liebte er sebr; in
dieser Wissenschaft selbst sehr gut unterrichtet, befahl er