Full text: Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen

das Fortleben der Bojer in Norikum und den ge¬ 
nannten römischen Provinzen. 
Frg. 14) Welche Begranzungen hatten die 
römischen Provinzen? 
Antw. Bin delicien lag zwischen der Donau, dem 
Inn und den rbatischen Alpen, und erstreckte stch süd¬ 
westlich bis an den Bodenfte hin. — Norikum um. 
faßte alles Land vom Inn bis zum cetischen oder Kalen¬ 
berg, ein Gebirg, welches eine Stunde oberhalb Wien 
an der Donau anfängt, und stch über 50 Meilen weit 
bis an die Sau erstreckt; wo dann die römischen Panno- 
uier ihre Gränze hatten; gegen Mitternacht schied, die 
Donau das römische Gebiet von den Markomanen. —• 
Rhätien begriff das Land, welches von Vind.licien, 
dem Bodensee, Helvetien, von dem Ursprung des RheinS, 
von Italien beim Commersee biö nach Verona, dann von 
dem uorischen Gebirge östlich eingeschlossen war. — Doch 
eine so genaue Gränzung, wie die Staaten und Provin. 
zen in unfern Tagen haben, darf man stch in dortiger 
Zeit noch nicht denken. — Jener Theil endlich, welcher 
stch jeuseitS der cetisch.en Bergreihe, über die bojische Ein- 
öde morgcnwärtS, zwischen der Sau und Donau, aus- 
dehnte, ward, zur vollen Auflösung deS alten BojtenS, 
in ein römisches Pannonien umgestaltet, und die Do. 
nau nun von ihrem Ursprung an die sichere Gränze deS 
Reiches der Römer gegen die wilden Germattnen - Völ- 
ker des Nordens. 
Frg. 15) Welche Vorth eile hatten die als 
LeL Bojer von der Römer-Herrschaft? 
Antw. Die wilde Freiheit deS Volkes und die Un. 
abhängigkeit von fremden Herren vergingen zwar, unter- 
thänig wurden die Bojer dem römischen Kaiser Augu¬ 
st» S, welcher alleinmächtiq gebot vom Aufgang bis Nie¬ 
dergang der Sonne; — allein die Römer schufen dafür 
die bestegten Barbaren in gebildete Bürger um. Sie 
bauten Kastelle, Pflanzstädte, und verbanden dieselben un- 
ler einander durch Brücken, Wachtthürme und breite 
Heerstraßen; betrieben thätigst den Anbau deS Landes, 
und gründeten den Weinbau; denn überall, wo der Rö¬ 
mer siegte, machte er stch auch ansässig. Die römischen
	        
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